Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

Wenn Hierarchisierungen innerhalb der sozialen Markierungen Geschlecht und
sexuelle Orientierung hinterfragt werden sollen, dann muss gleichzeitig eine
Denormalisierung von individueller Leistung und Verwertbarkeit stattfinden.
Denn nicht nur Geschlecht und Sexualität, sondern auch Leistung ist eine
Definitions- und Machtfrage (vgl. Bröckling 2007: 241). Um eine
herrschaftskritische Lesart der durchaus auch Freiheitsgewinne bedeutenden
Figur der „Unternehmerin ihrer selbst“ anzubieten, müssen nicht nur Kategorien
wie Geschlecht und sexuelle Orientierung an sozialer Wirksamkeit verlieren,
sondern auch die Norm der individuellen Verwertbarkeit muss fundamental neu
gedacht werden.
Da neoliberale Logiken auf Subjektebene mitproduziert werden, stellt sich die
Frage, wie es möglich ist, auf der Mikroebene eine Darstellung der
„Unternehmerin ihrer selbst“ zu produzieren, die neue Freiheiten sowie alte und
neue Zwänge zum Ausdruck bringt? Besonders eine Darstellung, die
Selbstverständlichkeiten wie Geschlecht, Sexualität und Leistung hinterfragt,
lebt in erster Linie von ihrer Form. Aus diesem Grund wird davon ausgegangen,
dass die wissenschaftliche Dekonstruktion der „Unternehmerin ihrer selbst“
allein nicht ausreichend ist, weshalb die Grenzen zu den Bereichen Politik und
Kunst als durchlässig gesehen werden.
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