Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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gefügig, während diese ihn konstativ verstehen (möchten) (vgl. Krämer/Stahlhut<br />
2001: 41). 13<br />
Genau in diese Kerbe stößt auch der Vorschlag von Sybille Krämer, Austins<br />
Vorlesungen „[…] nicht nur als Aussagesystem, sondern auch als Inszenierung<br />
und Aufführung zu interpretieren“ (Krämer 2001: 150). Dies bedeutet, Austins<br />
Begriff der Performativität auf seinen eigenen Text zu übertragen. Demnach<br />
müsste man dazwischen unterscheiden, was in Austins Text konstativ behauptet<br />
wird und dem, was durch den Text, auf welche Art und Weise er es sagt,<br />
performativ zum Ausdruck gebracht wird. Die beiden Ebenen stellen keine<br />
Ergänzung für die jeweils andere dar, sondern sie destabilisieren sich<br />
gegenseitig (vgl. Krämer 2001: 145).<br />
Besonders in Bezug auf das Ausführen und Aufführen von Geschlecht,<br />
Sexualität und Leistung wird dieser Aspekt der „scheiternden Performativität“<br />
(ebenda: 153) für diese Arbeit noch wichtig werden. Felman sieht in der<br />
Beziehung zwischen diesen beiden Ebenen die skandalträchtige Einladung<br />
Austins – „an invitation to the pleasure of scandal 14 “ –, seine eigene Vorlesung<br />
mit einem Lachen zu hinterfragen (vgl. Felman 1983: 113). In diesem Sinne ist<br />
Derridas Bemerkung zu verstehen, dass bei Austin die Produktivität des<br />
Erkennens von Sackgassen gegenüber seinen Behauptungen hervorgehoben<br />
werden müsste (vgl. Derrida 1999: 348). Ein ähnlicher wie der Don-Juan-Effekt<br />
wird sich auch von dem Unternehmen „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ erhofft.<br />
Paradoxerweise wird ein Unternehmen ins Leben gerufen, das auch<br />
professionell spricht und handelt, aber scheinbar nichts herstellt. Das Moment<br />
der Verwirrung besteht darin, dass sich des Bedeutungsfeldes „Unternehmen“<br />
bedient wird und gleichzeitig die Akte widersprüchlich sind. Auch bei dem<br />
Unternehmen „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ gewinnt die Perspektivierung des<br />
Misslingens an entscheidendem Profil (vgl. Krämer/Stahlhut 2001: 43), da sich<br />
performative Widersprüche prinzipiell nicht vermeiden lassen (vgl. Jay 1989:<br />
184).<br />
13 Felman beschreibt diesen Konflikt folgendermaßen: „What is really at stake in the play –<br />
the real conflict – is, in fact, the opposition between two views of language, one that is<br />
cognitive, or constative, and another that is performative. According the cognitive view,<br />
which characterizes Don Juan's antagonists and victims, language is an instrument for<br />
transmitting truth, that is, an instrument of knowledge, a means of knowing reality. Truth is a<br />
relation of perfect congruence between an utterance and its referent, and, in a general way,<br />
between language and the reality it represents“ (Felman 1983: 27).<br />
14 Kursiv im Original.<br />
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