Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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Auch Donna Haraway hat in „Ein Manifest für Cyborgs“ (Haraway 1995) das<br />
spielerische Verfahren der Dekonstruktion mit konstruktiver Politik verkoppelt.<br />
Denn die Trennung von Wissenschaft und Politik steht für die Missachtung<br />
jeglicher materieller und sozialer Vorbedingungen der Wissensproduktion. Nur<br />
auf diese Art und Weise der Abspaltung muss sich die Wissenschaft bei der<br />
Wissensproduktion nicht mit dem Problem der politischen Verantwortung<br />
auseinander setzen (vgl. Lemke 2007: 120). Nicht nur Wissenschaft und Politik<br />
ist das von Schmidt beschriebene „Als-Ob“ inhärent, sondern auch der Kunst<br />
und dem (Theater-)Spiel. Dies lässt auch eine Ähnlichkeit der Methoden<br />
vermuten (vgl. Pinkert 1998: 40f.).<br />
Obwohl diese Arbeit eine wissenschaftliche Rahmung besitzt, soll im Folgenden<br />
nicht nur auf das wissenschaftliche, sondern auch auf das politische und das<br />
(theater-)spielerische „Als-Ob“ eingegangen werden. Schon Goffman hat in<br />
seiner „Rahmen-Analyse“ (Goffman 1980) hervorgehoben, dass der Rahmen<br />
Erfahrungen organisiert und Interaktionen regelt. Der Theaterrahmen besitzt für<br />
ihn einen speziellen Wirklichkeitscharakter, in dem die Sinne auf verschiedenste<br />
Weise angesprochen werden (vgl. Knoblauch 1994: 26ff.).<br />
Bei wissenschaftlichen, politischen und künstlerischen Inszenierungen handelt<br />
es sich um Repräsentationen für etwas. Damit manövriert man sich in das<br />
Dilemma, dass man, um Kritik äußern zu wollen, am Repertoire der modernen<br />
Selbstbeschreibung partizipieren muss. Kati Röttger hat sich in Bezug auf<br />
Geschlecht und Performativität mit dem „Dilemma der Repräsentation“<br />
auseinandergesetzt (vgl. Röttger 2005: 524; siehe auch zur Subjektposition des<br />
Mannes bei Lacan Case 1994: 119f.). Im Folgenden soll sich mit Hilfe der drei<br />
Denkrahmen Wissenschaft, Politik und (Theater-)Spiel dem Dilemma<br />
angenähert werden.<br />
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