Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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poststrukturalistischen Subjekt. Trotz seiner bedingungslosen Flexibilität ist das<br />
neoliberale Subjekt auf die Norm der ökonomischen Verwertbarkeit festgelegt.<br />
Eventuell ist diese Arbeit selbst, die sich zwar in erster Linie in einem<br />
wissenschaftlichen Kontext verortet, aber die Grenzen zur Kunst und zur Politik,<br />
wenn nicht überschreitet, so zumindest streift, auch ein Teil der<br />
Ambivalenzproduktion. Das ambivalente Handeln meint den Einfluss<br />
künstlerischer und wissenschaftlicher Produktion in den politischen Prozess,<br />
was auch ökonomische Veränderungen mit sich bringt (vgl. Goehler 2006: 241).<br />
In dieser Arbeit wird ein bestimmtes Setting aufgebaut und es wird auch<br />
probiert, fachspezifische Handlungen zu vollziehen, aber es ist zu hoffen, dass<br />
die Widersprüchlichkeit und damit das Scheitern bei diesen Versuchen immer<br />
wieder beabsichtigt oder unbeabsichtigt deutlich werden. Die Sehnsucht nach<br />
Wahrheit und Sicherheit ist mit Sicherheit äußerst wirkmächtig. Ambivalenz zu<br />
produzieren und zu leben, ist nicht nur ein ständiger und damit anstrengender<br />
Prozess, sondern er verkompliziert Erinnerung, Lernprozesse und Bindungen.<br />
Gleichzeitig produziert sie eine Form von Vielfalt, die sich nicht auf<br />
Kaufoptionen reduzieren lässt. Damit versucht auch das Unternehmen<br />
„Dissertation“ eine Form der Kritik vorzutragen, die nicht ausschließlich zur<br />
Stabilisierung der Verhältnisse beiträgt.<br />
Grundsätzlich kann behauptet werden, dass die Performativität der neoliberalen<br />
Widersprüchlichkeiten eine adäquate Form der Kritik darstellt. Denn wer<br />
verneint, dass alle Menschen gleich sind und dass allen Menschen es frei steht,<br />
individuell erfolgreich zu sein? Nur zusammengenommen bzw. im aktiven<br />
Vollzug ergibt sich die Brisanz des neoliberalen Versprechens, dass jeder die<br />
gleiche Chance hat, seines eigenen Glückes Schmied zu sein. Damit wird nicht<br />
nur individueller Erfolg, sondern auch individuelles Scheitern in den<br />
Verantwortungsbereich des Individuums verlegt. Auch soziale Ungleichheit<br />
liegt demnach in der Sphäre individueller Verantwortung. Die Performativität<br />
ermöglicht nicht nur den theoretischen, sondern auch den praktischen<br />
Widerspruch auf- und auszuführen.<br />
Auf theoretischer Ebene wurde versucht zu zeigen, dass der Widerspruch darin<br />
liegt, dass die Grundlogik wirtschaftlichen Handelns darin besteht, Differenz zu<br />
erzeugen, um erfolgreich zu sein. Erfolg ist keine feste Größe, sondern bemisst<br />
sich an dem Ausmaß an Differenzproduktion. Damit produzieren Menschen<br />
zwischen einander permanent Ungleichheit und haben nicht mehr die gleiche<br />
Chance erfolgreich zu sein. Dieser Widerspruch wird im neoliberalen Denken<br />
durch das individuelle Aufstiegsversprechen harmonisiert. Der Einzelne kann<br />
seinen sozialen Ort durch persönliche Leistung individuell verändern. Am<br />
Gesamtgefüge ändert sich dadurch eher wenig.<br />
Der praktische Widerspruch ergibt sich daraus, dass das neoliberale Versprechen<br />
in einer Welt ausgesprochen wird, in der die Menschen durch ihre alltäglichen<br />
individuellen Umgangspraktiken Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale<br />
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