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Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

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einer Beobachtung, sondern performativ geschieht: „In der performance 20 des<br />

Spielens liegt etwas begrifflich Uneinholbares, was aber jede Form des<br />

Begriffemachens affiziert.“ Daraus können sich dann aber Formen entwickeln,<br />

die Spiel und Erkenntnis konstitutiv zusammen denken (vgl. Adamowsky 2005:<br />

22f.).<br />

4.2.1 Zielgruppe, Ort und Zeitpunkt für das Vorsingen der neoliberalen<br />

Melodie<br />

„[…] man muß diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum<br />

Tanzen zwingen, daß man ihnen ihre eigene Melodie<br />

vorsingt!“ 21<br />

128<br />

Karl Marx<br />

Gehören Sie auch zu den Menschen, die bei der wochenendlichen<br />

Zeitungslektüre innerlich deren Gehalt auf die Relevanz für ihre Erwerbsarbeit<br />

prüfen? Machen Sie sich bei einer lauschigen Verabredung zum Essen heimlich<br />

Notizen fürs Büro? Tauschen Sie auf Partys mit Vorliebe Visitenkarten aus? 22<br />

Und ertappen Sie sich nicht immer wieder dabei, wie Sie bei einer Flasche<br />

Rotwein mit Ihrer Liebsten dem Verhältnis zu Ihrem Vorgesetzten mehr<br />

Intensität beimessen als ihrer Liebesbeziehung? Wenn Sie nur eine Frage mit<br />

„Ja“ beantworten, dann sind Sie wahrscheinlich eine „Unternehmerin ihrer<br />

selbst“ und bei „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ genau richtig. 23 So oder so ähnlich<br />

könnte einem einer der Mitarbeiter von „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ begegnen.<br />

Die Aktionsforschung „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ versucht die<br />

Widersprüchlichkeit des neoliberalen Individualisierungsversprechens in Form<br />

der „Unternehmerin ihrer selbst“ darzustellen.<br />

20 Kursiv im Original.<br />

21 Marx 1968: 381.<br />

22 Mair/Becker bezeichnen diese Spezies als „Visitenkarten-Fetischist“, der einem mit den<br />

Worten begegnet „Lass uns Karten tauschen“. Daneben gibt es noch den „Visitenkarten-<br />

Minimalist“, der mangels Daten auf seiner Karte die Worte „Ich schreib` noch schnell <strong>meine</strong><br />

Mobilnummer dazu“ hinzufügt (vgl. Mair/Becker 2005: 136).<br />

23 Es gilt als gesellschaftliche Konvention, dass für die zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

die Differenz zwischen Eigennutz und Uneigennützigkeit eine große Rolle spielt. Inwiefern<br />

diese Kategoriebildung weiterhilft, sei dahingestellt, aber zunächst stellt sie eine klare<br />

Unterscheidung dar. Geschäftsbeziehungen, sind sie auch noch so herzlich, zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass beide Partner durch gleiche oder divergierende Interessen geleitet sind. Die<br />

freundschaftlichen Beziehungen hingegen sind durch Uneigennützlichkeit, gegenseitige<br />

Zuneigung und gemeinsame Vorlieben gekennzeichnet (vgl. Boltanski/Chiapello 2003: 503).

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