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Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

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Be a Honorary Big Swinging Dick<br />

Be a <strong>Monkeydick</strong><br />

“<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>”<br />

Abb. 4: Folie zur Einstimmung in die Krisenintervention<br />

Um den kleinen Grad der Ambivalenz innerhalb der in sich relativ homogenen<br />

Gruppe zu erweitern, wurde der Außenkontakt zum Publikum als notwendig<br />

erachtet. Während der Krisenintervention sollte die Spielergruppe sich selbst<br />

beobachten und sich von dem Protokollanten und Kameramann beobachten<br />

lassen, inwiefern es ihr gelingt, ihre Ambivalenzen im Außenkontakt mit einem<br />

Publikum aufrechtzuerhalten. Es war für die Spielleitung von Interesse, auf<br />

welche Weise es für die Spielergruppe möglich war, sowohl die<br />

Selbstoptimierung als auch die Lust am Scheitern 46 , die Norm und die<br />

Abweichung gleichzeitig darzustellen?<br />

Obwohl die Krisenintervention Teil einer wissenschaftlichen Untersuchung ist,<br />

sollte sie während der Krisenintervention nicht als solche ausgewiesen werden.<br />

Die Wissenschaftlichkeit sollte instrumentell als Schutzschild und zur Tarnung<br />

genutzt werden, falls es zu Komplikationen kommen sollte. <strong>Für</strong> die<br />

Versuchsteilnehmer sollte die Krisenintervention zu einer Realität werden, in<br />

der „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ als ein Unternehmen auftritt, das sich mit<br />

„Ambivalenzproduktion“ beschäftigt oder das jedem hilft, „[…] seine<br />

persönliche Exzellenz zu entdecken […] 47 “ (brand eins 2006: 63).<br />

Kurz vor der Krisenintervention traf sich die Spielergruppe ein weiteres Mal für<br />

ein Kurz-Briefing, um sich das geplante Geschehen zu vergegenwärtigen.<br />

Gleich nach der Krisenintervention traf sie sich ebenfalls, damit jeder<br />

46 Damit wird auch auf den Begriff des „Camp“ angespielt, der von einer gescheiterten<br />

Ernsthaftigkeit lebt: Erst „[…]unsere Fähigkeit, das Scheitern des Versuchs zu genießen, statt<br />

enttäuscht davon zu sein“, lässt etwas campy werden und zeigt: „Was ursprünglich banal war,<br />

kann im Laufe der Zeit phantastisch werden“ (Sontag 1968: 278; vgl. zur<br />

desidentifikatorischen Praxis der Camp-Ästhetik Thomann 2005).<br />

47 Die Vervollständigung des <strong>Monkeydick</strong>-Satzes wurde einer Werbung aus der „brand eins“<br />

entnommen. Das „inner game institut“ (www.innergame.de) fragt in dieser Anzeige: „Können<br />

Sie jonglieren oder müssen Sie nur?“ Unter zwei jonglierenden Händen gibt es auch prompt<br />

die Antwort: „Exzellenz statt Perfektion! Das Streben nach Perfektion verhindert<br />

Lebendigkeit. Perfekt sein können bestenfalls Maschinen. Menschen dagegen sind einzigartig.<br />

Jeder für sich. Wir helfen jedem, seine persönliche Exzellenz zu entdecken – denn Exzellenz<br />

ermöglicht erfolgreiches Jonglieren mit Herausforderungen“ (brand eins 2006: 63).<br />

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