Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

Aus diesem Grund ist ihr auch die aktive Unterstützung der nicht-hegemonialen
Gruppen sicher (vgl. Laclau/Mouffe 2000: 37f. und 100ff.; Rastetter 1994: 39).
Da das Politische jedoch dynamisch ist, benötigt Hegemonie ständige
Zustimmung, womit ihr Status prekär und anfechtbar ist. Herrschaft ist nicht als
eine Totalität zu verstehen, in der die Gesellschaft in ideologischer Verblendung
ein ganz bestimmtes Ziel anvisiert. Vielmehr ist Differenz ein irreduzibler
Gesichtspunkt nicht nur von Subjektivität, sondern auch des Politischen.
Laclau/Mouffe stellen die „Unmöglichkeit der Schließung“ zu einer
gesellschaftlichen Totalität – geradezu die „Unmöglichkeit von ‚Gesellschaft‘“
– (Laclau/Mouffe 2000: 161) dar: „Gesellschaft (im Sinne einer geschlossenen
Totalität) […] ‚existiert nicht‘“ (Marchart 1998: 7). 31
Nachdem die drei Perspektiven der Performativität, der Gouvernementalität und
des symbolischen Antagonismus dargestellt worden sind, sollen sie nun für die
Zusammenhänge von Geschlecht, Sexualität und Arbeit respektive Geschlecht,
Sexualität und Leistung fruchtbar gemacht werden.
31 Obwohl Differenzen zwischen der poststrukturalistischen Hegemonietheorie und dem
marktliberalen Thatcherism bestehen, sind Parallelen zu Margaret Thatchers Satz: „[…]
there's no such thing as society. There are individual men and women, there are families. And
no government can do anything except through people, and people must look after themselves
first“, zu erkennen. Der Unterschied zwischen den beiden Positionen besteht darin, dass die
Hegemonietheorie von einer radikalen Dezentrierung von Gesellschaft ausgeht, während
neoliberale Theoretiker die Gesellschaft radikal in Hinblick auf eine ökonomische Norm
flexibilisieren möchten.
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