Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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Darstellung hinsichtlich der diskursiven Figur der „Unternehmerin ihrer selbst“,<br />
damit sowohl Herrschaftskritik als auch Identifikation möglich werden? Die<br />
Darstellung von Ambivalenz hinsichtlich der Figur der „Unternehmerin ihrer<br />
selbst“ soll eine Spannung zwischen Kritik an und Spiegelung in dieser Figur<br />
bedeuten. 24 Das bedeutet, dass mit Hilfe der Spielergruppe nach Darstellungen<br />
gesucht wird, die die Vorstellungen einer „Unternehmerin ihrer selbst“ im<br />
Lacanschen Sinne spiegeln (vgl. Lacan 1991: 64), die es aber auch erlauben, die<br />
individualisierte Selbstoptimierung zugunsten eines Solidaritätsprinzips zu<br />
kritisieren. 25<br />
Erkenntnisinteresse dieser Arbeit ist also zusammenfassend: Es soll die<br />
Widersprüchlichkeit zwischen dem theoretischen, neoliberalen Versprechen der<br />
individuellen Leistungsbelohnung, die unabhängig von geschlechtlichen und<br />
sexuellen Zugehörigkeiten ist, und den konkreten unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen in der Gesellschaft für die individuelle<br />
Leistungserbringung, die abhängig von geschlechtlichen und sexuellen<br />
Zugehörigkeiten ist, in dem Krisenexperiment „Be a Honorary Big Swinging<br />
Dick – Be a <strong>Monkeydick</strong>“ dargestellt werden. Dabei ist von Interesse, ob die<br />
Widersprüchlichkeit im Rahmen des Krisenexperimentes von Spielern und<br />
Publikum wahrgenommen wird und – gewissermaßen als Indikator und<br />
gleichzeitiger Effekt – zu Irritationen bei Spielern und Publikum führt.<br />
Der Effekt der Krisenintervention „Irritation“ ist in der widersprüchlichen<br />
Darstellung der Figur der „Unternehmerin ihrer selbst“ begründet. Durch die<br />
Gründung eines spielerischen Unternehmens findet eine Ausführung und<br />
Aufführung von Leistung (Performance der Performanz) statt, die zur<br />
Disposition stellt, was Leistung ist. 26 Dies soll Freiräume für die Subjekte<br />
jenseits kapitalistischer Verwertung oder Abweichung eröffnen. Sie ist eine<br />
Form der Subversion von Sachzwängen neoliberaler Existenzformen.<br />
24 <strong>Für</strong> die visuelle Kultur interessiert Tom Holert die Frage, wie die Macht des Visuellen mit<br />
„Gegen-Bildern“ konfrontiert werden kann (vgl. Holert 2000: 21). Auch bei Kaja Silverman<br />
ist ein Aufsatz mit „Dem Blickregime begegnen“ überschrieben, wobei sie durch die<br />
Einführung des Prinzips des „genügend Guten“ in der normativen Logik verbleibt (vgl.<br />
Silverman 1997: 60).<br />
25 <strong>Für</strong> die Formulierung der Spiegelung und Kritik ist Renate Lorenz im Rahmen der<br />
Vorbereitung unseres Workshops „Queere Kunst. Theorie. Politik“ sehr zu danken.<br />
26 Beispielsweise versteht Yvonne Haffner unter Leistung den Beitrag, „[…] der von den<br />
einzelnen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zur Erreichung des Unternehmensziels geleistet<br />
wird“ (Haffner 2007: 1). Des Weiteren verweist sie auf vorzufindende „verobjektivierbare<br />
Leistungskriterien“, die wie Examensnoten, Studiendauer, Auslandsaufenthalte etc. vor<br />
Beginn einer Berufstätigkeit oder wie berufsbegleitende Weiterbildung während der<br />
Berufstätigkeit vollbracht werden. „Darüber hinaus gilt die soziale Herkunft als Indiz für die<br />
Leistung, die der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin erbringen wird“ (ebenda: 11).<br />
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