Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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damit machen können, was es bedeutet, sich unbeliebt zu machen. Aus diesem<br />
Grund bleiben im krisenexperimentellen Setting Skrupel darüber, derartig<br />
manipulativ und nötigend mit unwissenden Menschen umzugehen.<br />
Wenn es der Spielergruppe nicht gelingen sollte, die Ambivalenz<br />
aufrechtzuerhalten, dann kommt dies einem Scheitern des Experimentes gleich,<br />
da sowohl das vollständige, affirmative Entlarven als ironische Intervention als<br />
auch die unhinterfragte Identifikation mit der „Unternehmerin ihrer selbst“ nicht<br />
das angestrebte Dazwischen ausmalt. Eine vollständige Identifikation mit oder<br />
harte Kritik an der „Unternehmerin ihrer selbst“ auf der Seite der Spielergruppe<br />
kommt zwar einem Verfehlen der Aufrechterhaltung von Ambivalenz gleich,<br />
aber dafür widerfährt einer verworfenen und gewissermaßen tabuisierten Figur<br />
im akademischen und neoliberalen Kontext eine Aufwertung – dem Scheitern 32 .<br />
Das Unternehmen „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ ist als ein Raum für<br />
exemplarisches und experimentelles Lernen zu verstehen. Das spielerische<br />
Probehandeln bietet Platz für das Scheitern von Versuchen, denn es ist<br />
gleichzeitig soziologische Forschung, die auf einen kritischeren Umgang mit<br />
Alltagsroutinen zielt. Die Erkenntnis der sozialen Wirklichkeit erfolgt durch die<br />
subjektiven Bewusstseinsphänomene und ihrer Veränderung (vgl. Wrentschur<br />
2004: 256). „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ versteht das Scheitern als konstitutives<br />
Element seines Handelns (vgl. <strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong> 2007). In dieser<br />
Hinsicht stellt die Erkenntnis über das gemeinsame Scheitern einen<br />
realitätsnäheren Wissensgewinn dar, als man ihn bei vielen ansonsten sich selbst<br />
in ihren Strukturen und Inhalten reproduzierenden Disziplinen behaupten könnte<br />
(vgl. Halberstam 2005: 25). Obwohl das angestrebte Ziel die Performance von<br />
Widersprüchlichkeit – einschließlich der Irritation bei Spielergruppe und<br />
Publikum – sein sollte, sollte jede Interaktion zwischen Spielergruppe und<br />
Publikum zu einem auswertbaren und signifikanten Ergebnis werden.<br />
empfand die gesamte Wohnungsbesichtigung als äußerst unangenehm. Auch zufällige,<br />
spätere Treffen mit Bewerbern fielen von amüsant bis feindselig aus.<br />
32 Im Sinne Judith Halberstams wird die Anerkennung des „Scheiterns“ als potenziell<br />
subversive Strategie gesehen. Halberstam versteht „Queerness“, das Infragestellen eindeutiger<br />
Identitäts- und Subjektpositionen, als eine solche positive Strategie des Scheiterns (vgl.<br />
www.dailyfreepress.com).<br />
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