Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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die „Ebene institutionalisierter Reproduktionsweisen der Differenz“, sondern<br />
auch die Ebene der sozialen Praxis mit einbeziehen. <strong>Für</strong> diese Arbeit bedeutet<br />
das, dass die Deutungsmuster und Leitbilder der eingebundenen Akteure mit<br />
ihrem alltagsweltlichen Differenzwissen kontrastiert werden (vgl. Wetterer<br />
2004: 64f.).<br />
Mit dem Forschungsansatz der Aktionsforschung und der Methode des<br />
Krisenexperimentes fließen neben dem diskurstheoretischen Verständnis von<br />
Geschlecht, Sexualität und Leistung zumindest ethnomethodologische<br />
Konzeptualisierungen von Geschlecht und „Doing Gender“-Konzepte ein (vgl.<br />
exemplarisch Garfinkel 1967; Goffman 1994; Hagemann-White 1993;<br />
Hirschauer 1994; Kessler/Mc Kenna 1978; West/Zimmerman 1991). Sowohl die<br />
Performativität von Geschlecht als auch Geschlecht als „Doing Gender“<br />
verstehen Geschlecht als ein Tun. Beide Ansätze sehen im Geschlecht ein<br />
individuelles Handeln und ein Herstellen in sozio-kulturellen Prozessen und<br />
beide sehen in der Wiederholung ein zentrales Moment. Dennoch gibt es<br />
Differenzen und produktive gegenseitige Ergänzungen (vgl. Maihofer 2004: 40).<br />
Angestoßen durch ethnomethodologische Theorieansätze soll auch auf die<br />
Unterbrechung dieses Konstruktionsprozesses, die Geschlechtsneutralität oder<br />
das „UnDoing Gender“ eingegangen werden (vgl. Hirschauer 2001; ebenda<br />
1994; vgl. auch Butler 2004).<br />
Der neoliberalen Vermarktung wird sich mit den Gouvernementalitätsstudien<br />
angenähert, die als „produktive Aufnahme und pragmatische<br />
Weiterentwicklung“ der Konzepte und Analysen Foucaults zu verstehen sind.<br />
Die Gouvernementalitätsstudien orientieren sich weniger an Foucaults<br />
historischer Genealogie, sondern versuchen, sich seine Werkzeugkiste zur<br />
Untersuchung einer neoliberalen Gouvernementalität nutzbar zu machen (vgl.<br />
Bröckling et al. 2000: 7f.). Das Bedeutende an diesen Studien ist, dass ihnen die<br />
Verbindung eines theoretisch-methodologischen Programms mit klaren<br />
empirischen Analysen gelingt (vgl. Barry et al. 1996; Bröckling et al. 2000;<br />
Burchell et al. 1991; Dean 1999; Lemke 2000; www.rhizomes.net). Zudem<br />
gehen ihre Konzepte bei der Analyse des Neoliberalismus weiter als<br />
ökonomistische und ideologiekritische Verkürzungen (vgl. Bröckling et al.<br />
2000: 19). 37<br />
Als Grundlage dient Foucaults Genealogie von Machtprozessen, in der<br />
diskursive und nicht-diskursive Elemente verbunden werden, um die<br />
Konstitution von Diskursen und Wissen zu untersuchen. Es wird auf die die<br />
Subjektivität bestimmenden Wissensformen, Macht- und Selbsttechnologien<br />
37 Teilweise ist Langemeyers Kritik allerdings berechtigt, dass die<br />
Gouvernementalitätsstudien den Beweis schuldig bleiben, weitgehender als die<br />
„ideologiekritisch oder ökonomistisch verkürzten Analysen“ von Stuart Hall und Pierre<br />
Bourdieu zu sein (vgl. Langemeyer 2002: 1).<br />
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