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Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

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nur die Existenz garantieren könnten, sondern auch das Unternehmen im<br />

Austausch der Kritik und Modifikation aussetzen könnte.<br />

Dennoch ermöglicht das szenische Spiel als schöpferisch-gestaltender Vorgang<br />

Sichtbarmachung, Wahrnehmung und Differenzierung (vgl. Wrentschur 2004:<br />

246). Das Spiel „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ reflektiert über menschliche<br />

Zusammenarbeit, was unter ökonomischen Zwängen ungleich schwieriger sein<br />

könnte und einer Bürokratisierung des charismatischen Charakters gleichkäme<br />

(vgl. in Bezug auf die Institutionalisierung feministischer Theorie Hark 2005:<br />

67). Das Spiel lässt die Reflexion über Zusammenhänge zu, die ansonsten dem<br />

reibungslosen Funktionieren dienen. Gleichzeitig kann unter ökonomischen<br />

Bedingungen nicht garantiert werden, dass man das individuelle Scheitern<br />

bewusst produziert und ihm gemeinsam begegnet. Grundsätzlich impliziert das<br />

Als-ob den Modus der Tat, der es ungeachtet der Tatsachen und<br />

Voraussetzungen möglich macht, etwas zu tun und jemand zu sein. In der<br />

Spiegelung aus Schein und Sein gibt uns das Als-ob die Möglichkeit an die<br />

Hand, eine Gestaltung der Realität vorzunehmen. Frei nach der Devise: „Besser<br />

als-ob als nie“ (Maier/Becker 2005: 172) bekommt auch die durch Politik und<br />

Marketing geschaffene „hohle Geste des Als-ob-Unternehmerdaseins“ (ebenda:<br />

174) eine andere Qualität.<br />

Dennoch möchten die Mitspieler von „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ leisten bzw.<br />

handeln, aber nicht in dem vorgegebenen Definitionsrahmen. Inwiefern könnte<br />

man „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ in ein funktionierendes und erfolgreiches<br />

Unternehmen überführen, ohne Erfolg zur obersten Maxime zu machen? Wie<br />

könnte man das Scheitern in ein – auch ökonomisch – funktionierendes<br />

Unternehmen integrieren? Wie könnte man sein Herrschaftswissen nutzen, um<br />

zu einer Modifikation der (Arbeits)-Welt beizutragen? 4 Die Zielvorstellung<br />

eines derartigen Unternehmens wäre, immer auf der Grenze entlang zu laufen,<br />

ein Eisschollenspringen zwischen Anpassung und Widerstand. Inwiefern<br />

„<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ sich dann noch von anderen neoliberalen<br />

Unternehmungen, die den spielerischen Charakter vereinnahmt haben,<br />

unterscheiden würde, sei dahingestellt. Trotz der Ähnlichkeit unterscheidet sich<br />

die Performativität neoliberaler Unternehmen von der Performativität von<br />

„<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“, denn im Gegensatz dazu zeigt „<strong>Monkeydick</strong>-<br />

<strong>Productions</strong>“ auch die andere Seite des neoliberalen Versprechens. Auf<br />

performativer Ebene zeigt sich die Differenz zwischen der durch ökonomische<br />

Interessen flexibilisierten neoliberalen Figur und dem radikal-dezentrierten,<br />

4 Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Respect Research Group“<br />

(www.respectresearchgroup.org) setzt sich mit dem Zusammenhang von respektvoller<br />

Führung im Sinne einer Anerkennung der Gleichwertigkeit, Arbeitszufriedenheit und<br />

Leistungssteigerung auseinander (vgl. exemplarisch Eckloff/Quaquebeke 2007).<br />

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