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Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

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mit Publikumsinteresse am Unternehmen umgegangen werden sollte. Dabei<br />

entstand die Idee, die Rekrutierung von Mitarbeitern für das Unternehmen zum<br />

Gesprächsanlass zu machen. Das Gespräch mit dem Publikum sollte mit dem<br />

Ziel geführt werden, den Bewerber zu einem „Honorary Big Swinging Dick“ zu<br />

machen. Während des Gesprächs sollten die Supervisoren gemeinsam mit dem<br />

Bewerber überlegen, welche Potentiale er in das Unternehmen „<strong>Monkeydick</strong>-<br />

<strong>Productions</strong>“ einbringen könnte. Ein wichtiger Aspekt sollte dabei sein, was ihn<br />

zu einem „Honorary Big Swinging Dick“ machen könnte und was seine<br />

potentiellen Faktoren zum Scheitern seien. Die Supervisoren in ihrer Funktion<br />

als Personalconsultants sollten die Betreffenden fragen, in welchem Bereich<br />

diese <strong>meine</strong>n, Exzellenz vorweisen zu können: „In welchem Bereich meinst Du<br />

denn, dass Exzellenz notwendig ist?“ Die Antwort des Kunden sollte<br />

anschließend die Reaktion des Supervisors vorgeben: „Ja, genau, in diesem<br />

Bereich sind wir natürlich tätig!“<br />

Die Diskussion darum, wie die Spieler auf das Publikum eingehen sollten, zeigt,<br />

dass „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ hinter das treten konnte, was die Leute für sie<br />

entwickelten. Das bedeutet, dass die Kunden mitproduzierten, was<br />

„<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ produzierte. Der Aspekt, dass die Ambivalenz nicht<br />

etwas war, was nur bei dem Publikum gesucht werden sollte, sondern dass es<br />

vor allem auch etwas war, was jeder in sich hatte, ist für diese selbstreflexive<br />

Untersuchung sehr bedeutend. Die Ambivalenz ist strukturell. Jeder bewegt sich<br />

in ihr. Das Publikum war dazu aufgefordert, entlang seiner Ambivalenz<br />

entlangzulaufen und nicht zu wissen, worum es genau ging. Dennoch sollte das<br />

Publikum das Gefühl haben, vorwärts zu kommen. 61 Die Supervisoren sollten<br />

sich überlegen, inwiefern sie sich in ihrer Selbstdarstellung derartig<br />

verunsicherten, dass sie die andere Seite mitlebten, damit sie das Gefühl hatten,<br />

in der Interaktion mit der anderen Person die Ambivalenz widergespiegelt zu<br />

bekommen. Die Supervisoren sollten schauen, wie der Teilnehmer aus dem<br />

Publikum ein Teil des Unternehmens sein könnte. Dafür war es wichtig, dass<br />

sich die Spielergruppe das Konzept vergegenwärtigte, sich den Kern bewusst<br />

machte. Wenn sie sich mit der Ambivalenz des Konzeptes identifizierte, war es<br />

für sie möglich, dafür Leute zu rekrutieren. Sie sollte sich innerlich die<br />

Möglichkeit offen halten, dass jemand dabei ist, der bei „<strong>Monkeydick</strong>-<br />

<strong>Productions</strong>“ mitmachen möchte. Obwohl das Publikum durchaus<br />

Leistungsbereitschaft mitbringen sollte, ging es nicht um Leistung im<br />

neoliberalen Sinne, sondern es ging auch darum, Scheitern integrieren zu<br />

61 Während der ersten Gruppendiskussion imitierte einer der Supervisoren mit vollem<br />

Engagement einen potenziellen Kunden, indem er beide Fäuste vor der Brust für jegliches<br />

Verstehen sich öffnend ballte: „Ich probiere das zu versehen und ich habe verstanden, es gibt<br />

verschiedene Bereiche!“ Daraufhin ahmte er seine eigene Antwort als Supervisor nach: „Ja,<br />

das ist schon einmal sehr gut. Das ist schon ein Teil der Exzellenz!“<br />

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