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Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

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Der Protokollant sollte eine unauffällige, diskrete, sensible und wache Person<br />

sein. Beim Kameramann war es wichtig, dass der Umgang mit einer<br />

Digitalkamera vertraut ist. Ebenso sollte der Kameramann schnell, zuverlässig<br />

und eigenständig die für die Untersuchung relevanten Momente während der<br />

Briefings und Gruppendiskussionen sowie der Krisenintervention abpassen. Alle<br />

Beteiligten mussten Zeit mitbringen, da Mehr-, Nacht- und Wochenendarbeit<br />

von Nöten waren.<br />

4.3.3 Briefing, Gruppendiskussion, Rollenspiel, Krisenintervention,<br />

Kurzmemo und erneute Gruppendiskussion<br />

„In dem Moment, in dem die Gesellschaft entdeckt, daß sie von<br />

der Wirtschaft abhängt, hängt die Wirtschaft tatsächlich von ihr<br />

ab.“ 40<br />

142<br />

Guy Debord<br />

Im Vorfelde der Krisenintervention wurden die Mitglieder der Spielergruppe zu<br />

einem vorbereitenden Meeting gebeten. Der Einführung in das Thema und der<br />

anschließenden Gruppendiskussion, in der auch die Rollen gestaltet wurden,<br />

ging eine genaue Planung durch die Spielleitung voraus. Trotz der Vorbildung<br />

der Gruppe in Gender-Themen sollte ihr Wissen hinsichtlich eines neoliberalen<br />

Diskursklimas spezifiziert werden.<br />

Die Gruppendiskussion war wie ein Briefing gestaltet, damit die Gruppe sich für<br />

die spätere Krisenintervention in die Situation einfinden konnte, Mitarbeiter des<br />

Unternehmens „<strong>Monkeydick</strong>-<strong>Productions</strong>“ zu sein. Vor dem ersten Treffen<br />

wurde allen Beteiligten (Spielergruppe, Protokollant und Kameramann) – wie<br />

bei einem professionellen Briefing - der genaue Zeit- und Raumplan des<br />

Krisenexperimentes per E-Mail zugesandt. Die Ankündigung enthielt jedoch<br />

noch keinerlei inhaltliche Details. Es wurde ein professioneller Raum<br />

organisiert, da kein Unternehmen seine Mitarbeiter in der eigenen WG-Küche<br />

zusammenruft.<br />

Die Wahl des Raumes fiel auf einen großen mit Konferenztisch und Flipchart<br />

ausgestatteten Raum, für den noch ein Overheadprojektor besorgt wurde. <strong>Für</strong> die<br />

Besprechung wurden Getränke und Gebäck im Konferenzstil auf dem Tisch<br />

bereitgestellt. Jeder Mitspieler bekam eine Mappe, Notizzettel, einen Stift und<br />

ein rosafarbenes 41 Namensschild mit seinem multiplen Namen, der von<br />

40 Debord 1996: 40.<br />

41 Nicht der Zufall bestimmte den inflationären Gebrauch der Farbe rosa bei der Planung und<br />

Ausführung des Krisenexperimentes. Die Farbe rosa gilt als Symbol homosexuellen<br />

Begehrens, die als Symbolfarbe für schwules Leben aus der Nazizeit stammt: Die

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