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Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions

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4.3 Versuchsaufbau<br />

„Der gute Spieler, gewissermaßen das Mensch gewordene<br />

Spiel, tut in jedem Augenblick das, was zu tun ist, was das Spiel<br />

verlangt und erfordert. Das setzt voraus, daß man fortwährend<br />

erfindet, um sich den unendlich variablen, niemals ganz<br />

gleichen Situationen anzupassen.“ 33<br />

137<br />

Pierre Bourdieu<br />

Bourdieu beschreibt, dass man, wenn man auf dem Spielfeld bestehen möchte,<br />

die Spielregeln kennen muss. Wer die Spielregeln nicht einfach befolgen<br />

möchte, sondern sich zu ihnen in ein kritisches Verhältnis setzen möchte, hat<br />

durch die Dekonstruktion ihrer immanenten Rationalität gute Chancen das Spiel<br />

zu verändern (vgl. Hark 2005: 71). So strebt auch diese Arbeit weniger den<br />

Bruch als die sanfte Übertretung von Konventionen an. Die Codes sollen im<br />

Sinne Barthes entstellt, aber nicht zerstört werden (vgl. Barthes 1964: 151).<br />

Vorhandene etablierte Regeln sollen derartig verändert werden, dass sich daraus<br />

neue Alternativen ergeben können.<br />

Im Folgenden soll der konkrete Aufbau, die Vorbereitung und eine<br />

brennpunktartige Zuspitzung der Krisenkonstellation dargelegt werden. Der<br />

Versuchsaufbau ist als eine Art vollzogenes ‚Drehbuch‘ zu verstehen, das<br />

Aktionen, Rollen- und Positionszuweisungen sowie die einzusetzenden Mittel<br />

versucht darzulegen. Die Inszenierung des Krisenexperiments „Be a Honorary<br />

Big Swinging Dick – Be a <strong>Monkeydick</strong>“ wurde geplant und<br />

handlungstheoretisch begründet. <strong>Für</strong> die Planung des Krisenszenarios war es<br />

wichtig, Situationen zu evozieren, die in möglichst beweiskräftiger und für<br />

andere einsichtiger Art und Weise die oben beschriebene Krisenkonstellation<br />

erkennen und hervorheben helfen. Die Krisenkonstellation sollte bei der<br />

Spielergruppe einen Übergang von einer unkritischen, reaktiven<br />

Bewusstlosigkeit zu einer Reflexion über die die Krisenkonstellation leitenden,<br />

aber nicht einfach sichtbaren, normativen und hierarchisierenden Aspekte<br />

einleiten (vgl. Kordes 1994: 157). Dafür waren vor der Krisenintervention<br />

Treffen mit der Spielergruppe notwendig, die die theoretischen,<br />

handlungstheoretischen, rollenspielerischen und organisatorischen Aspekte der<br />

Krisenintervention klärten. Nach der Krisenintervention wurden die Eindrücke,<br />

die die Spielergruppe von der Intervention gehabt hatte, diskutiert und<br />

festgehalten. Bei jeglichem Treffen waren ein Kameramann und ein Protokollant<br />

anwesend.<br />

33 Bourdieu 1992: 83.

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