Für meine Eltern Lena & Rolf - Monkeydick-Productions
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zeichnen sich durch permanente Veränderung, Optimierung, Kreativität 76 und<br />
Selbstverkunstung aus, wie im Folgenden näher darzulegen sein wird.<br />
3.4.2.2 Intrapreneurship: Unternehmen im Unternehmen<br />
“As the agonistic collective fades away, in its performance<br />
traditions and in critical reception, the rise of the individual may<br />
be seen as part of the victory of advanced capitalism and its<br />
market strategy. Private property is celebrated in a new way.<br />
Rather than individual ownership, in the traditional sense, of<br />
something outside oneself, the self has been amplified across<br />
the terrain of what was once an ‘outside’ to finally encompass<br />
all property within its subjectivity. In the rise of the individual<br />
as the theatre, and the conflation of audience member with<br />
performer, the private individual has become the arena of the<br />
public.” 77<br />
88<br />
Sue-Ellen Case<br />
Der US-amerikanische Soziologe Richard Sennett hat in „Der flexible Mensch“<br />
(Sennett 1998) Flexibilität als das zentrale Paradigma der westlichkapitalistischen<br />
Systeme ausgemacht. Als Zauberwort der so genannten<br />
Globalisierung 78 besagt es, dass Firmen keine langfristigen Verträge eingehen.<br />
Sie halten sich alle Möglichkeiten offen und binden sich weder an ein<br />
Geschäftsfeld, einen Standort oder eine Nation. Von den Mitarbeitern dieser<br />
Unternehmen wird die gleiche Flexibilität bei gleichzeitiger bedingungsloser<br />
Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber eingefordert. Das Flexibilitätsdiktum ist<br />
nicht widerspruchsfrei, da für die Mitarbeiter Begriffe wie Flexibilität, Freiheit<br />
76 Die Allgegenwart der Kreativität steht nicht nur für ideologische Verblendung, sondern<br />
auch für eine bestimmte Art und Weise sich zu sich selbst und anderen ins Verhältnis zu<br />
setzen (vgl. Osborne 2003: 508).<br />
77 Case 1995: 13.<br />
78 Der Begriff „Globalisierung“ wird neben der globalen Zirkulation von Waren und<br />
Menschen als die neoliberale Transformation des Kapitalismus verstanden, in der die Politik<br />
immer stärker dem Diktat ökonomischer Sachzwänge unterworfen wird (vgl. exemplarisch<br />
Hirsch 2006: 89). An dieser Stelle wird von der „so genannten“ Globalisierung gesprochen,<br />
da sie oftmals nur als ökonomischer Wandel behandelt wird. Damit wird die Komplexität von<br />
Globalisierung auf ihre ökonomische Seite reduziert. In dieser Logik erweisen sich<br />
neoliberale Politiken als die adäquate Antwort auf Globalisierungsprozesse, ohne die den<br />
„Sachzwängen“ folgende Globalisierungspolitik als eben diese zu kennzeichnen (vgl.<br />
Michalitsch 2006: 55).