RDT - Numéro spécial concernant la révision - VBK-CAT
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Langenegger, System der amtsgebundenen Massnahmen ZVW 5/2003<br />
In aller Kürze sei ausgeführt:<br />
Beistandschaftsarten/Kombination von Beistandschaften:<br />
Der VE ZGB 2003 stellt vier Arten von Beistandschaften zur Verfügung:<br />
1. die Begleitbeistandschaft (Art. 380 VE ZGB 2003)<br />
2. die Vertretungsbeistandschaft (Art. 381 VE ZGB 2003)<br />
3. die Mitwirkungsbeistandschaft (Art. 383 VE ZGB 2003)<br />
4. die umfassende Beistandschaft (Art. 384 VE ZGB 2003)<br />
Die drei erstgenannten Beistandschaften können beliebig miteinander kombiniert<br />
werden (Art. 378 VE ZGB 2003).<br />
Aufgaben/Aufgabenkreise:<br />
Den drei erstgenannten Beistandschaften ist gemeinsam, dass die Aufgaben<br />
oder Aufgabenkreise, die im Rahmen der Beistandschaft zu erledigen sind, von<br />
der Erwachsenenschutzbehörde zu umschreiben sind. Die Aufgaben oder Aufgabenkreise<br />
können sich auf Personensorge oder Vermögenssorge beziehen. Besteht<br />
eine Vertretungsbeistandschaft zur Vermögensverwaltung (Art. 382 VE<br />
ZGB 2003), so hat die Erwachsenenschutzbehörde zu bestimmen, ob das ganze<br />
Vermögen oder welche Teile davon und ob das ganze Einkommen oder Teile davon<br />
der Verwaltung durch den Beistand bzw. die Beiständin unterliegen.<br />
Die umfassende Beistandschaft bezieht sich auf alle Angelegenheiten der Personensorge<br />
und der Vermögenssorge.<br />
Offen ist die Frage, ob die Vertretungsbeistandschaft (ohne differenzierte Aufgabenumschreibung)<br />
für alle Angelegenheiten der Personensorge und/oder der<br />
Vermögenssorge angeordnet werden kann. Da die Intensität der Beeinträchtigung<br />
der Handlungsfreiheit (die verbeiständete Person muss sich die Handlungen<br />
des Beistands bzw. der Beiständin anrechnen und gefallen <strong>la</strong>ssen) nicht zuletzt<br />
auch durch den Umfang des Aufgabenkatalogs beeinflusst wird, ist diese<br />
Frage m.E. zu verneinen. Es dürfte aber im konkreten Einzelfall keine Schwierigkeiten<br />
bereiten, die Aufgaben so zu umschreiben, dass die nach den konkreten<br />
Bedürfnissen umfassende Personen- und Vermögenssorge möglich ist. Solche<br />
Umschreibungen werden im geltenden Recht oft in kombinierten Beistandschaften<br />
nach Art. 392 Ziff. 1 und Art. 393 Ziff. 2 ZGB vorgenommen.<br />
Vertretungsbefugnisse/Einschränkungen Handlungsfähigkeit:<br />
Die Begleitbeistandschaft dient der begleitenden Unterstützung bei der Erledigung<br />
bestimmter Angelegenheiten. Sie verschafft dem Beistand bzw. der Beiständin<br />
keine Vertretungsbefugnisse. Die Erwachsenenschutzbehörde kann aber<br />
anordnen, dass dem Beistand bzw. der Beiständin Einblick und Auskunft in diese<br />
Angelegenheiten zu geben ist (auch durch Dritte). Einschränkungen der Handlungsfähigkeit<br />
sind mit der Begleitbeistandschaft nie verbunden.<br />
Die Vertretungsbeistandschaft verschafft dem Beistand bzw. der Beiständin<br />
Vertretungsbefugnisse. Die verbeiständete Person muss sich die Handlungen des<br />
Beistands bzw. der Beiständin anrechnen und gefallen <strong>la</strong>ssen. Die Erwachsenenschutzbehörde<br />
kann die Handlungsfähigkeit der verbeiständeten Person ent-<br />
© Schulthess Juristische Medien AG, Zürich · Basel · Genf 2003<br />
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