RDT - Numéro spécial concernant la révision - VBK-CAT
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ZVW 5/2003<br />
Steck, Vorentwurf für ein Bundesgesetz über das Verfahren<br />
leitende Verfügungen. 70 Die Beschwerdefrist beträgt bei Entscheiden 20 Tage,<br />
bei verfahrensleitenden Verfügungen und bei vorsorglichen Massnahmen 10<br />
Tage. 71 Wegen Rechtsverweigerung oder Rechtsverzögerung kann jederzeit bei<br />
der gerichtlichen Aufsichtsbehörde Beschwerde geführt werden. 72 Zur Beschwerde<br />
befugt sind die betroffenen Personen, nahe stehende Personen sowie<br />
Personen, die ein rechtliches Interesse an der Aufhebung oder Änderung des angefochtenen<br />
Entscheids haben. 73 Der Gang des Beschwerdeverfahrens wird im<br />
VE Verfahren 2003 nur knapp umschrieben. 74 Grundsätzlich ist das Verfahren<br />
schriftlich, doch kann die gerichtliche Aufsichtsbehörde von Amtes wegen oder<br />
auf Antrag einer beteiligten Person auch eine mündliche Verhandlung anordnen.<br />
75 Die gerichtliche Aufsichtsbehörde hat der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde<br />
Gelegenheit zur Vernehm<strong>la</strong>ssung einzuräumen. Dann besteht die<br />
Besonderheit, dass die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde in einem solchen<br />
Falle, statt eine Vernehm<strong>la</strong>ssung einzureichen, wiedererwägungsweise neu<br />
entscheiden kann. 76 Abweichend vom erstinstanzlichen Verfahren können im<br />
Rechtsmittelverfahren von der gerichtlichen Aufsichtsbehörde nach Ermessen<br />
Parteientschädigungen zugesprochen werden. 77 Die gerichtliche Aufsichtsbehörde<br />
kann den angefochtenen Entscheid bestätigen, neu entscheiden oder<br />
die Sache an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde zurückweisen, sofern<br />
der Sachverhalt in wesentlichen Teilen zu vervollständigen ist und es sich nicht<br />
um einen Entscheid im Zusammenhang mit einer fürsorgerischen Unterbringung<br />
handelt. 78<br />
4.6. Das sechste Kapitel umfasst einen einzigen Artikel und regelt die Vollstreckung<br />
der erst- und zweitinstanzlichen Entscheide, welche nach dem Verfahrensgesetz<br />
ergangen sind. 79 Darunter fällt auch der Vollzug der in den ehe- und<br />
scheidungsrechtlichen Verfahren angeordneten Kindesschutzmassnahmen, mit<br />
welchem künftig die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde zu betrauen ist. 80<br />
Die Vollstreckung einer notwendigen Massnahme kann von der urteilenden<br />
Behörde im zu vollstreckenden Entscheid angeordnet werden. Falls dies nicht geschieht,<br />
hat die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde im Bedarfsfalle gestützt<br />
auf Art. 12 Ziffer 18 VE Verfahren 2003 eine Vollstreckungsregelung zu er<strong>la</strong>ssen. 81<br />
70<br />
Art. 45 Abs. 1 und 2 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 31 f. Verfahrensleitende<br />
Verfügungen sind zudem generell mit Beschwerde anfechtbar, wenn durch sie ein nicht<br />
wiedergutzumachender Nachteil droht oder wenn damit ein bedeutender Aufwand erspart werden<br />
kann; Art. 45 Abs. 3 VE Verfahren 2003.<br />
71<br />
Art. 46 Abs. 2 und 3 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 32.<br />
72<br />
Art. 47 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 32 f.<br />
73<br />
Art. 48 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 33.<br />
74<br />
Art. 49 ff. VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 34 ff.<br />
75<br />
Art. 49, 51 und 53 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 34 ff.<br />
76<br />
Art. 52 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 35.<br />
77<br />
Art. 54 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 36.<br />
78<br />
Art. 55 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 36.<br />
79<br />
Art. 57 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 37.<br />
80<br />
Art. 315a Abs. 1 VE ZGB 2003.<br />
81<br />
Art. 57 Abs. 2 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 37.<br />
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© Schulthess Juristische Medien AG, Zürich · Basel · Genf 2003