RDT - Numéro spécial concernant la révision - VBK-CAT
RDT - Numéro spécial concernant la révision - VBK-CAT
RDT - Numéro spécial concernant la révision - VBK-CAT
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Geiser, Überblick Revision Erwachsenenschutzrecht ZVW 5/2003<br />
Erwachsenenschutzrecht<br />
Die Revision im Überblick<br />
Prof. Dr. iur. Thomas Geiser, Direktor des Instituts für Arbeit und Arbeitsrecht<br />
der Universität St. Gallen<br />
Das neue Recht nimmt das Subsidiaritätsprinzip ernst und sieht mehrere Rechtsinstitute vor,<br />
welche die Betreuung durch die Angehörigen und die eigene Vorsorge für den Fall der Urteilsunfähigkeit<br />
fördern und damit ein behördliches Eingreifen überflüssig machen sollen.<br />
Zudem kennt das neue Recht für das behördliche Eingreifen nicht mehr einen starren Massnahmenkatalog.<br />
Vielmehr er<strong>la</strong>ubt es, die Massnahme genau auf die Bedürfnisse des Einzelfalls<br />
zuzuschneiden. Damit werden aber die Anforderungen an die Sachkompetenz der<br />
Behörden erhöht. Das neue Recht erfordert eine Professionalisierung der Erwachsenenschutzbehörde,<br />
was ohne jeden Zweifel zu einer Regionalisierung der Behördenstruktur<br />
führen wird.<br />
Survol de <strong>la</strong> revision du droit de <strong>la</strong> protection de l’adulte<br />
Le nouveau droit prend le principe de subsidiarité au sérieux et prévoit plusieurs institutions<br />
qui encouragent l’aide fournie par les proches ainsi que <strong>la</strong> prévoyance individuelle en cas<br />
d’incapacité de discernement et rendent ainsi une intervention de l’autorité superflue. De<br />
plus, le nouveau droit ne prévoit plus pour l’intervention de l’autorité un catalogue rigide de<br />
mesures. Il permet au contraire d’ajuster <strong>la</strong> mesure aux besoins individuels. Ce<strong>la</strong> a pour effet<br />
d’accroître les exigences de compétences envers les autorités. Le nouveau droit exige une<br />
professionnalisation des autorités de protection de l’adulte, ce qui conduira sans aucun<br />
doute à une régionalisation des structures.<br />
Panoramica del<strong>la</strong> revisione del diritto del<strong>la</strong> protezione degli adulti<br />
Il nuovo diritto prende seriamente in considerazione il principio di sussidiarietà. Esso prevede<br />
diversi istituti di diritto che promuovono l’assistenza di parenti e del prossimo nei casi<br />
di incapacità di giudizio e rendono così superfluo l’intervento d’autorità. Inoltre il nuovo diritto<br />
non propone più un catalogo di misure rigide ma dà <strong>la</strong> possibilità di adeguare i provvedimenti<br />
alle necessità del singolo caso. Con ciò sono aumentate le esigenze e <strong>la</strong> competenza<br />
professionale richieste alle autorità che operano in questo campo. Il nuovo diritto<br />
esige una professionalizzazione delle autorità preposte al<strong>la</strong> protezione degli adulti e senza<br />
dubbio presuppone <strong>la</strong> necessità di una regionalizzazione delle autorità tute<strong>la</strong>ri.<br />
I. Vorgeschichte<br />
1.1. Als nächste – und im Rahmen des Familienrechts letzte – grosse ZGB-Revision<br />
steht das Vormundschaftsrecht an. Es ist der einzige Teil des Familienrechts,<br />
welcher bis anhin nicht tiefgreifend reformiert worden ist. Bisher haben<br />
nur die Bestimmungen über die fürsorgerische Freiheitsentziehung in diesem<br />
Bereich eine wesentliche Veränderung gebracht 1 . Im übrigen gilt das Vormundschaftsrecht<br />
ohne grosse Änderungen seit dem 1. Januar 1912. Das erstaunt um<br />
1<br />
Art. 397a ff. ZGB. In Kraft seit dem 1. Januar 1981.<br />
© Schulthess Juristische Medien AG, Zürich · Basel · Genf 2003<br />
227