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RDT - Numéro spécial concernant la révision - VBK-CAT

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Steck, Vorentwurf für ein Bundesgesetz über das Verfahren ZVW 5/2003<br />

4.7. Das siebte Kapitel enthält schliesslich die Schlussbestimmungen. Hängige<br />

Verfahren werden mit dem Inkrafttreten des Gesetzes von der neu zuständigen<br />

Behörde weitergeführt, wobei das neue Verfahrensrecht Anwendung findet. 82<br />

Bei bestehenden Massnahmen sind mit dem Inkrafttreten des Gesetzes die Akten<br />

unverzüglich der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde zu übergeben. 83<br />

Von einem Arzt oder einer Ärztin nach bisherigem Recht für psychisch kranke<br />

Personen zeitlich unbefristet angeordnete fürsorgerische Freiheitsentziehungen<br />

bleiben bestehen, sind aber spätestens sechs Monate nach Inkrafttreten des<br />

neuen Rechts im Sinne von Art. 425 Abs. 1 VE ZGB 2003 zu überprüfen. 84 Befristete<br />

altrechtliche ärztliche Einweisungen fallen hingegen nach Ab<strong>la</strong>uf der<br />

Frist dahin, wenn sie nicht durch die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde<br />

bestätigt werden. 85 In Art. 60 VE Verfahren 2003 sind sodann noch einzelne Bestimmungen<br />

des OG mit dem neuen Recht in Eink<strong>la</strong>ng zu bringen. 86<br />

V. Schlussbetrachtungen<br />

Im Begleitbericht der Expertenkommission zum VE ZPO CH wird in der Darstellung<br />

der Leitlinien der Revision hervorgehoben, es gelte – entsprechend<br />

schweizerischer Rechtstradition – die anerkannten Grundsatze und Prinzipien<br />

fortzuführen, wie sie in den kantonalen Zivilprozessordnungen zum Ausdruck<br />

kommen, wozu auch der «Mut zur Lücke gehöre». 87 Was für das umfangreiche<br />

Gesetzeswerk mit 388 Artikeln gilt, muss erst recht auch für den VE Verfahren<br />

2003 gelten. Es wurde wie erwähnt bewusst ein «sch<strong>la</strong>nkes» Gesetz angestrebt,<br />

das in der vorliegenden Fassung gerade 60 Artikel aufweist. Keinen Eingang in<br />

den VE Verfahren 2003 haben Normen über die administrative Aufsicht gefunden.<br />

Nach dem VE ZGB 2003 erlässt der Bundesrat Bestimmungen über die<br />

Aufsicht 88 sowie Ausführungsbestimmungen über die An<strong>la</strong>ge und Aufbewahrung<br />

des Vermögens 89 und über die Rechnungsführung. 90 Man kann die Frage aufwerfen,<br />

ob für die administrative Aufsicht nicht auch eine Normierung im Verfahrensgesetz<br />

notwendig wäre. Es ist nicht ausgeschlossen, dass nach dem Vernehm<strong>la</strong>ssungsverfahren<br />

diesbezüglich noch eine Ergänzung vorzunehmen ist.<br />

Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass im ZGB von 1907/1912 dieser Bereich<br />

dem – vom Bund zu genehmigenden – kantonalen Verordnungsrecht vorbehalten<br />

wurde. 91<br />

82<br />

Art. 58 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 37.<br />

83<br />

Art. 59 Abs. 1 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 38.<br />

84<br />

Art. 59 Abs. 2 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 38.<br />

85<br />

Art. 59 Abs. 2 VE Verfahren 2003.<br />

86<br />

Art. 60 VE Verfahren 2003; Begleitbericht VE Verfahren 2003, S. 38 f..<br />

87<br />

Begleitbericht VE ZPO CH, S. 10, unter Hinweis auf Art. 1 Abs. 2 und 3 ZGB.<br />

88<br />

Art. 444 Abs. 3 VE ZGB 2003; Bericht 2003, S. 79 f.<br />

89<br />

Art. 396 Abs. 3 VE ZGB 2003.<br />

90<br />

Art. 398 Abs. 3 VE ZGB 2003.<br />

91<br />

Art. 425 ZGB.<br />

© Schulthess Juristische Medien AG, Zürich · Basel · Genf 2003<br />

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