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Alles im Wandel: Demografische und klimatische Veränderungen im Kontext der integrierten Stadtentwicklung 27Die Veränderung von einzelnen Planungsobjekten kann in Städten Aktivitäten mitunterschiedlichen Auswirkungen provozieren. "Je eher von einer Substituierbarkeiteinzelner Elemente ausgegangen werden kann […], desto eher kann von einer’Diffusität’ des Interdependenzverhältnisses gesprochen werden, von einem’Versickern’ des Effektes des Hinzufügens, Entfernens oder sonstigenVeränderungen eines Elementes. […]. In kleinen Gemeinden wird man daher ehervon einem Komplementaritätsverhältnis der Elemente ausgehen müssen; hier kanneher von einer ’Spezialität’ der Interdependenzen gesprochen werden." (Richter 1979:S. 45). Aufgrund der Anzahl der dortigen Infrastruktureinrichtungen bietet dieSchließung einer Schule in größeren Städten mehrere Kompensationsmöglichkeiten(z. B. durch Neuzuschnitt der Schulbezirke), wohingegen für kleinere Gemeindennachhaltige Effekte bis hin zur Abwanderung von Familien mit schulpflichtigenKindern entstehen können (Rüdiger, Andrea 2009).Auch der Umfang an Daten und Informationen korreliert mit der Zunahme anPlanungsobjekten, -fällen und Interdependenzen positiv. Damit verändern sich auchdie Ansprüche an die planungsmethodische Vorgehensweise, sowohl in derErhebung des notwendigen Materials als auch in der Analyse und Aufbereitung vonInformationen. Bei einem angenommenen gleichbleibenden Konkretisierungsgradder Planung muss der größere Aufwand der Informationsgewinnung und -verarbeitung zwangsläufig zu einer Ausweitung der Planungskapazitäten führen(Richter 1979). In Abhängigkeit von den kommunalen Aufgaben sind die Größe undDifferenzierung der Verwaltungsstruktur von Städten und damit auch ihre internenAbläufe und Kommunikationswege, aber auch die kommunale Finanzsituation in derAuswahl von Methoden und Prozessstrukturen zu berücksichtigen.Die städtische Finanzsituation stellt eine zentrale Basis für den kommunalenHandlungsspielraum dar. Über das Verhältnis von kommunalen Ausgaben zurStadtgröße wird vor allem in der Diskussion über die s. g. Einwohnerveredelungschon lange in Wissenschaft und Praxis gestritten. Dem Brechtschen Gesetz ausdem Jahre 1932 als Basis bspw. für die Schlüsselzuweisungen im horizontalenFinanzausgleich zufolge wachsen öffentliche Ausgaben je Einwohner mitzunehmender Bevölkerungsdichte und Verstädterung (Heilmann 2006).Lichtenberger zeigt auf, dass bei einem Schwellenwert ab 250.000 Einwohnern dieKosten zur Erhaltung der Umweltqualität, zur Verringerung der Luftverschmutzungsowie zur Erholung und Freizeit mittel bis stark steigen (Lichtenberger 1998).Insgesamt <strong>ist</strong> die Stadtgröße ein Kriterium, das (zumindest in der Tendenz) zumeinen wesentliche Einflussgrößen auf die klimatische Verwundbarkeit(Bebauungs- und Einwohnerdichte) abbildet. Zum anderen <strong>ist</strong> deutlich geworden,dass die Stadtgröße einen Einfluss auf den Handlungsspielraum von Städtenhat.Veränderungen demogr. Rahmenbedingungen auf kommunaler Ebene BMVBS-Online-Publikation Nr. 23/2013

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