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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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Die Geschichte der Majolikamanufaktur der Gebrüder Schütz in Cilli<br />

Die Geschichte der Majolikamanufaktur<br />

der Gebrüder Schütz in Cilli<br />

Elisabeth Arlt<br />

Die Erzeugnisse der bis vor einigen Jahren beinahe in Vergessenheit geratenen Porzellan- und<br />

Majolikamanufaktur Schütz aus der Umgebung von Celje (Cilli) erzielen heute im Kunsthandel<br />

<strong>immer</strong> höhere Preise. Dieser Text behandelt die Ursprünge der Fabrik, ihre Besitzer und deren<br />

Schicksal von der Gründung der ersten Manufaktur bis in die Gegenwart.<br />

Die Geschichte der Familie Schütz. 1854 erwarb der Fabrikant Karl Schütz ein bestehendes<br />

Steingutwerk in Olomoučan (Olomuszan) bei Blansko im heutigen Tschechien und übergab sie<br />

seinen Söhnen Arnold und Ludwig Richard. Beide Söhne kamen eigentlich aus völlig anderen<br />

Berufen; Arnold Schütz war Rechtsanwalt, Ludwig Richard Chemiker. 1 Sie betrieben in Wien<br />

ein Kunst- und Malereiatelier und hatten Kontakt mit bekannten Künstlern aus allen Bereichen.<br />

Von diesen über lange Zeit aufgebauten Kontakten profitierten sie später bei der Herstellung ihrer<br />

Produkte, sie konnten namhafte Künstler für Entwurfzeichnungen und auch für die Ausführung<br />

gewinnen. Das Werk in Mähren bestand bis 1870 als alleiniger Produktionsort und kann als der<br />

Vorläufer der Fabrik in Celje bezeichnet werden.<br />

Um 1870 gründeten die beiden Brüder die Majolika-, Steingut- und Schamottefabrik in Liboje<br />

bei Celje in der damaligen Untersteiermark. Die Zeit von 1870 bis zum ersten Weltkrieg war<br />

die produktivste und wirtschaftlich erfolgreichste in der Geschichte der Manufaktur. Vor 1900<br />

trennte sich die Firma Gebrüder Schütz aus erbrechtlichen Gründen in Schütz Cilli und Schütz<br />

Blansko. Das bedeutete die Aufspaltung der Fabrik in zwei verschiedene Standorte, was dem Unternehmen<br />

zwar wirtschaftlich gesehen nicht schadete, <strong>das</strong> Verkaufskonzept jedoch erschwerte.<br />

Der Fabriksstandort Liboje. Die erste Fabrik für Keramik in Liboje gründete 1815 der deutsche<br />

Unternehmer Ignaz Schmidl mit Partnern. Er war ein anerkannter Experte für Keramik<br />

und beschäftigte bevorzugt Töpfer aus der Umgebung. So wurde die Manufaktur ein wichtiger<br />

1 Durch seinen Beruf als Chemiker war Ludwig Schütz in der Lage, beinahe jede gewünschte Farbschattierung in Glasur und Keramikfarbe<br />

erzeugen und mischen zu können.<br />

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