winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša
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Legionäre aus dem Süden<br />
News schrieben: „Österreichweit bangten die<br />
Fans mit ihrem Liebling, Tränen wurden vergossen.”<br />
(Sturm-News, Nr. 268, S. 11).<br />
2002 hieß es für den Star der Grazer Schwarz-<br />
Weißen Abschied nehmen. Die Sturm-News<br />
zollten Ivo Vastić noch einmal Tribut: „In 100<br />
Jahren Fußball in der grünen Mark gab es mit<br />
Sicherheit keinen besseren Fußballer als unseren<br />
Ivica Vastić. Vastić war – wie Ivica Osim<br />
– ein Glücksfall der jugoslawischen Tragödie.<br />
Der 33jährige verließ seine Heimatstadt Split,<br />
sein Kroatien, als es 1990 am Rande des großen<br />
Krieges stand.” Und weiter: „Vastić fiel als<br />
Stern vom Himmel, mitten in die Gruabn.<br />
Und er leuchtete acht Jahre lang. Danken wir<br />
dem Schicksal für dieses Geschenk an Sturm.”<br />
(Sturm-News 283, Juli 2002, S. 24/25)<br />
Für den SK Sturm begann mit dem Wechsel<br />
von Vastić nach Japan der Anfang vom Ende<br />
einer großen Zeit. Und spätestens seit dem<br />
Rücktritt des genialen Trainers Ivan Osim,<br />
den vor allem die Medien lieber Ivica nannten,<br />
wurde Sturm mit einem Mal zu einer bestenfalls<br />
durchschnittlichen Mannschaft in einer<br />
im europäischen Vergleich sicher unterdurchschnittlichen<br />
Liga.<br />
Seitenwechsel. Von Damir Mužek und Boban<br />
Dmitrović. Ein Fußballfan <strong>ist</strong> im Grunde<br />
seines Wesens stets Traditional<strong>ist</strong>. Er schätzt<br />
es, seinen Spieler lange Jahre im Dress des eigenen<br />
Vereins zu sehen und verzeiht einen<br />
Wechsel nur dann, wenn er den Kicker zu<br />
einem respektierten Verein ins Ausland führt.<br />
Das schlimmste Vergehen eines Fußballers<br />
<strong>ist</strong> nicht der tödliche Fehlpass oder ein grausames<br />
Foul, sondern der Transfer zum Stadtrivalen.<br />
<strong>Es</strong> gibt Spieler, die ein solches Verhalten<br />
2<br />
mit einem blauen Auge bezahlt haben wie der<br />
Pole Ratajczyk, der 2002 in Wien die Seiten<br />
wechselte und prompt von Rapid-Anhängern<br />
verprügelt wurde. Die einzigen beiden Legionäre<br />
aus dem Süden, die bisher einen solchen<br />
Schritt in Graz wagten, sind der Kroate Damir<br />
Mužek und der Serbe Boban Dmitrović.<br />
Von Sturm zu GAK. Mužek begann seine<br />
Laufbahn bei NK Špansko in Kroatien und<br />
arbeitete sich über NK Vrapce, NK Trešnjevka<br />
und Inter Zaprešić bis zum Spitzenklub Dinamo<br />
Zagreb durch. 1992/93 schließlich spielte<br />
er im Mittelfeld bei Sturm und machte als Vorbereiter,<br />
aber auch als Torschütze gute Figur.<br />
Er war als Star präsentiert worden und offenbar<br />
waren die Erwartungen letztlich zu hoch<br />
angesetzt. Eines seiner spektakulärsten Spiele<br />
war ein 8:0 Sieg gegen den Favoritner AC im<br />
Juni 1993. Mužek schoss dabei zwei Treffer,<br />
der slowenische Verteidiger Milanič tat es ihm<br />
gleich. Die Sparwelle und der Erneuerungskurs,<br />
den <strong>das</strong> Sturm-Präsidium nach der Saison<br />
1993 durchführte, kostete Damir Mužek<br />
seinen Job. Nach zwei guten Saisonen in Salzburg,<br />
gekrönt mit dem Me<strong>ist</strong>ertitel, kam er<br />
1995 zum GAK. Die Athletiker erlebten gerade<br />
nach dem Aufstieg in die oberste Liga eine<br />
kleine Blütezeit. Die Europacup-Partien gegen<br />
Novi Sad und Ekeren konnten gewonnen werden,<br />
nach einem bravourösen 0:1 in Mailand<br />
bei Inter, konnte man in Kapfenberg <strong>das</strong> Ergebnis<br />
egalisieren. Erst im Elferschießen war<br />
Endstation gegen die Stars aus Italien. Insgesamt<br />
spielte Mužek 79 Matches für den GAK<br />
in der ersten Division. Am Ende seiner Karriere<br />
trat er in der Saison 2005/06 beim kleinen<br />
südsteirischen Klub St. Johann im Saggautal<br />
nach dem runden Leder. Nach diesem kurzen<br />
Gastspiel kehrte er nach Zagreb zurück, wo er