winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

Slowenen in Vorarlberg
Eine kurze Vorstellung
Štefan Felbar
„Wenn es keine Grenzen mehr gibt“
Wir kommen aus dem westlichsten Bundesland Österreichs, aus Vorarlberg oder auf Slowenisch
Predarlska. Der Name stammt vom hohen Bergmassiv Arlberg, durch das es vom restlichen Österreich
getrennt ist. Vorarlberg umfasst nur 2.601 km² Fläche und hat 365.000 Einwohner. Weil das
Bundesland so klein und übersichtlich ist, nennen es die Österreicher Ländle. Die Hauptstadt ist
Bregenz. Im Norden grenzt Vorarlberg an den Bodensee und an Deutschland, im Westen und Süden
an die Schweiz sowie das Fürstentum Lichtenstein und im Osten an das Bundesland Tirol.
Das Gebiet ist geographisch vielfältig. Der höchste Gipfel, der Piz Buin, ist 3.312 m hoch. Bis zum
Bodensee sind es nur 80 km Luftlinie und dennoch liegt der Bodensee auf nur 400 m Seehöhe.
Neben dem Bodensee sind vor allem das Rheintal, das Walgautal, das Klostertal, das Montafon
und der Bregenzerwald erwähnenswert. Geographisch gesehen, liegt Vorarlberg deutlich näher an
Zürich (in etwa 100 km) und München (ca. 200 km) als an Wien (über 600 km). Deshalb kann
man behaupten, dass die wirtschaftlichen Beziehungen mit den Nachbarländern stärker als diejenigen
mit der weit entfernten Bundeshauptstadt sind.
Die Mehrheit der Bevölkerung Vorarlbergs ist alemannisch, d. h. der gleichen Abstammung wie die
Bewohner Süddeutschlands und der Ostschweiz. In einigen Tälern leben auch Einwanderer aus
dem südschweizer Kanton Wallis. Die Bewohner gelten als sehr arbeitsam und sparsam, weshalb
Vorarlberg zu den am wirtschaftlich am höchsten entwickelten Bundesländern zählt. Vor einigen
Jahren noch war die Textilindustrie bedeutsam, die jetzt allerdings immer mehr von der Konkurrenz
aus dem Fernen Osten verdrängt wird. Nach wie vor wesentlich sind jedoch die Metall- und
Elektroindustrie, die Viehzucht und nicht zuletzt der Tourismus, vor allem der Wintersport.
Schon vor über Hundert Jahren, als man den Arlbergtunnel baute, arbeiteten dort auch Slowenen.
Stärkere Ansiedlungen gab es in den Sechziger- und Siebzigerjahren. Es kamen vor allem
unqualifizierte und angelernte Arbeiter, die in der damals blühenden Textilindustrie Beschäfti-
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