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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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Die Österreichische Liga für Menschenrechte<br />

Die Österreichische Liga für Menschenrechte<br />

Ferdinand Lacina<br />

Die Österreichische Liga für Menschenrechte <strong>ist</strong> wahrscheinlich die älteste NGO unseres Landes.<br />

Sie wurde 1926 als Mitglied der Internationalen Ligen für Menschenrechte (FIDH)) gegründet,<br />

also vor nunmehr 80 Jahren, als der Begriff der NGO für eine von der Regierung unabhängige<br />

gesellschaftliche Organisation noch nicht ex<strong>ist</strong>ierte. Das Gründungsdatum <strong>ist</strong> natürlich im Zusammenhang<br />

mit der akuten Bedrohung der Menschenrechte und der demokratischen Ordnung<br />

durch autoritäre und fasch<strong>ist</strong>ische Tendenzen zu sehen, die damals in Europa virulent waren. Freilich<br />

reichten die Kräfte jener, die sich gegen den aufhaltsamen Aufstieg dieser Mächte wehrten,<br />

nicht aus. Zunächst wurden Menschen- und Bürgerrechte durch <strong>das</strong> autoritär-fasch<strong>ist</strong>ische Regime<br />

des Ständestaates weitgehend außer Kraft gesetzt, bis sich schließlich die NS-Herrschaft<br />

auch in Österreich durchsetzte. Das Land verlor seine Identität und wurde in <strong>das</strong> große Menschenschlachten<br />

des Zweiten Weltkriegs ebenso verstrickt wie in die industrielle Mordmaschinerie,<br />

der viele Juden, Roma, Sinti, politische Andersdenkende und andere von den Nazis Verfolgte<br />

zum Opfer fielen.<br />

Die Liga für Menschenrechte wurde 1934 naturgemäß aufgelöst. Viele ihrer Funktionäre und Mitglieder<br />

wurden ermordet oder vertrieben. Die Wiedergründung der Liga 1946 stand ganz im Zeichen<br />

der Opfer des Nationalsozialismus und des Umganges mit der Vergangenheit. Zu dieser Zeit<br />

wirkte die Liga als Organisation mit nahezu offiziösem Charakter, deren Funktionäre großteils<br />

Vertreter der beiden großen Parteien und der Sozialpartner waren. Heute hat die Liga ihren „offiziösen“<br />

Charakter abgelegt, was natürlich auch darin zum Ausdruck kommt, <strong>das</strong>s sie nur mehr in<br />

höchst bescheidendem Ausmaß von der Bundesregierung finanziell unterstützt wird. Sie hat ihren<br />

Platz gefunden in einer wesentlich breiter und lebendiger gewordenen Welt der NGOs und arbeitet<br />

eng vernetzt mit anderen Organisationen, wissenschaftlichen Einrichtungen auf nationaler und<br />

internationaler Ebene zusammen, um die Propagierung und Durchsetzung der Menschenrechte<br />

voranzutreiben. Im Rahmen der österreichischen Zivilgesellschaft <strong>ist</strong> die Liga mit mehreren Hundert<br />

Mitgliedern und einem eng begrenzten finanziellen Spielraum darauf bedacht, ihre Funktion<br />

in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Stellen dieser Art zu erfüllen. Die Liga<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit Bewusstsein für menschen-

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