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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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Maroni, Sterz und Muskateller<br />

Maroni, Sterz und Muskateller<br />

Leben im steirischen Weinland anno dazumal<br />

(1880–1935)<br />

Raimund Ločičnik<br />

<strong>Es</strong> <strong>ist</strong> ein interessantes Phänomen: Solange man Geschichten, Erzählungen, Anekdoten und Erlebnisse<br />

aus fernen Zeiten im Kopf trägt, haben sie me<strong>ist</strong> den Charakter von selektiven Einzelerlebnissen.<br />

Ziemlich abstrakt in Raum und Zeit positioniert, erscheinen sie als abgeschlossene und<br />

völlig in sich selbst ruhende, h<strong>ist</strong>orische Momentaufnahmen, ohne Anknüpfungspunkte nach außen.<br />

Erst wenn man beginnt, all die Überlieferungen zu ordnen und anschließend aufs Papier zu<br />

bringen, entsteht plötzlich ein Netzwerk, in dem man zu füllende Lücken ebenso leicht erkennt<br />

wie Zusammenhänge und Querverbindungen.<br />

Schon lange bevor ich konkret an ein Buchprojekt über meinen Großvater und <strong>das</strong> steirische<br />

Weinland nachdachte, verdichteten sich die Momente, in denen ich eine unglaublich emotionale<br />

Nähe zu dieser Region, inklusive meiner „slowenischen Urheimat“ verspürte. Dabei war mir aber<br />

von Anfang an klar, <strong>das</strong>s ich als gebürtiger Oberösterreicher viel zu wenig Wissen besaß, um einerseits<br />

detailliert in die Geschichte des genannten Gebietes vordringen zu können und andererseits<br />

den schwierigen „Spagat“ zu schaffen, individuelle Familiengeschichte einigermaßen spannend<br />

mit regionaler und überregionaler H<strong>ist</strong>orie zu verbinden.<br />

Oft bedarf es im Leben einschneidender Ereignisse, um von der Idee in <strong>das</strong> Stadium der Realisation<br />

vordringen zu können. Im Falle meines Buchprojektes war es ein Besuch im Technischen<br />

Museum München. Die intensive Gefühlsregung die mich damals befiel, beschreibe ich ganz am<br />

Anfang meiner Publikation, weil sie wohl die Tore öffnete, um ganz konkret und zielorientiert<br />

zu werden. Auslösendes Moment für eine unglaubliche innere Bewegtheit war <strong>das</strong> Betrachten alter<br />

Brücken und Tunnelbaumodelle. Sie führten mir spontan vor Augen, warum mich diese frü-<br />

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