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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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Legionäre aus dem Süden<br />

Olimpija Ljubljana nach Graz wechselte, allerdings<br />

weniger wegen seiner spärlichen Einsätze,<br />

sondern weil kurioserweise nicht einmal<br />

die Vereinsoffiziellen wussten, wie alt er tatsächlich<br />

war.<br />

Die 70er Jahre waren auf jeden Fall primär geprägt<br />

durch großartige Torhüter in den Diensten<br />

von Sturm und GAK. Refik Muftić bei<br />

den Schwarzen und Savo Ekmečić aus Mostar<br />

bei den Roten – jeder schrieb auf seine Art<br />

Geschichte. Muftić etwa trägt auf der Stirn<br />

stolz eine Narbe, die er sich im Duell mit der<br />

Kickerlegende George Best holte.<br />

Ein Bosnier mit Geschichte. 1974 wurde<br />

Muftić von Villach zu Sturm transferiert. Beim<br />

Kärntner Fusionsklub Radenthein/VSV war<br />

er ein gefeierter Tormann gewesen und auch<br />

bei Sturm konnte er selbst die kritischsten<br />

Anhänger bald von seinen Qualitäten überzeugen.<br />

Vor allem <strong>das</strong> Match am 1. Oktober<br />

1975 gegen Slavia Sofia machte ihn zu einem<br />

Helden für die Fans. Zu Hause hatte Sturm<br />

3:1 gewonnen, in der Hölle von Sofia reichte<br />

ein 0:1 zum Aufstieg in die zweite Runde des<br />

Europa-Pokals. Auch gegen den ungarischen<br />

Verein Haladás Vasutas hielt Muftić souverän.<br />

Sturm erreichte mit einem 2:0 im eigenen Stadion<br />

und einem 1:1 in der Fremde <strong>das</strong> Viertelfinale.<br />

Gegen Eintracht Frankfurt war dann<br />

allerdings Endstation. 1977 verließ Muftić<br />

den SK Sturm in Richtung Sarajevo, kehrte<br />

allerdings 1994 als Co- und Tormanntrainer<br />

zurück und saß mit Ivan Osim bei unzähligen<br />

Partien mit zweifelnder Miene auf der Bank.<br />

Die beiden verbindet eine ganze Menge an<br />

gemeinsamer Geschichte. Muftić spielte von<br />

1960 bis 1973 bei Željezničar Sarajevo, dem<br />

23<br />

Klub, der in unseren Breiten durch seinen prominenten<br />

Regisseur Osim bekannt wurde.<br />

Vor dem Krieg hatte Muftić ein Café in der<br />

bosnischen Metropole und war Co-Trainer bei<br />

NK Sarajevo. Der Krieg zerstörte nicht nur einen<br />

großen Teil seiner Heimatstadt, auch seine<br />

jüngste Tochter verlor er im Kugelhagel.<br />

Nach seiner zweiten Ära bei Sturm kehrte<br />

Muftić 2003 nach Sarajevo zurück, wo er bis<br />

heute lebt.<br />

Savo Superstar. Savo Ekmečić, 1948 in<br />

Mostar geboren, kam 1977 vom FK Sarajevo<br />

zum GAK. Wie er in einem Interview erzählt,<br />

war es ausgerechnet der Sturm-Torhüter<br />

Muftić, dem er diesen Karriereschritt zu verdanken<br />

hatte. Ekmečić schuf vor allem durch<br />

seine knielangen Hosen mit der Aufschrift<br />

„S“ (für Savo) einen landesweiten Kult. Sein<br />

Teamkollege Želimir Vidović meinte in den<br />

80er Jahren auf die Frage nach seinem Lieblingsschauspieler<br />

dann auch ohne zu zögern:<br />

„Savo Ekmečić!“<br />

Der Torhüter stand freilich nicht nur für Unterhaltung,<br />

sondern auch für Rekorde, die bis<br />

heute unerreicht sind. Zwischen 1978 und<br />

1985 spielte Ekmečić permanent im GAK-<br />

Dress und brachte es auf 269 Me<strong>ist</strong>erschaftspartien.<br />

Damit <strong>ist</strong> er der „Legionär“ mit den<br />

me<strong>ist</strong>en Einsätzen bei den „Roten Teufeln“<br />

– vor dem Slowenen Aleš Čeh und dem Serben<br />

Boban Dmitrović. Wie Grloci war Savo<br />

ein Entertainer, einer der Gegner zur Weißglut<br />

bringen konnte, indem er sie in der Manier<br />

eines raffinierten Feldspielers austrickste.<br />

Den Sturm-Anhang provozierte er <strong>immer</strong> wieder<br />

mit Gesten und Worten, so<strong>das</strong>s er für die<br />

Schwarzen bis heute ein rotes Tuch <strong>ist</strong>. Bei aller<br />

Show aber war er auch ein sicherer Schluss-

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