winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša
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Die Geschichte der Majolikamanufaktur der Gebrüder Schütz in Cilli<br />
Auszüge aus einem zeitgenössischen Verkaufskatalog n Izvlečki iz sodobnega prodajnega kataloga<br />
dünne weiße Schicht aufgetragen, damit die<br />
Farbe besser hält und die Leuchtkraft optimal<br />
zur Geltung kommt. Diese Schicht wurde von<br />
Hand mit in Wasser aufgelösten Pigmenten<br />
bemalt und anschließend im Brennofen gebrannt.<br />
Diese Technik, die bereits seit der<br />
Antike bekannt <strong>ist</strong>, wurde so verfeinert, <strong>das</strong>s<br />
in reiner Handarbeit wahre Kunstwerke entstanden.<br />
Zu den der Zeit entsprechenden<br />
Lieblingsprodukten der Käufer des ausgehenden<br />
19. Jahrhunderts zählten Sammelteller,<br />
die an die Wand gehängt wurden und Portraits<br />
früherer Herrscher, wie beispielsweise<br />
Maximilian I., berühmter Zeitgenossen oder<br />
mythologische Figuren beinhalteten. Ebenso<br />
wurden Ereignisse aus dem Zeitgeschehen wie<br />
auch Szenen aus Theaterstücken als Dekorationselemente<br />
verwendet. Besonders häufig<br />
werden zu dieser Zeit beliebte Motive, die dem<br />
asiatischen, orientalischen oder ägyptischen<br />
Stil nachempfunden wurden, verwendet. Das<br />
umfangreiche Repertoir wurde durch Krüge,<br />
Badez<strong>immer</strong>accessoirs sowie Artikel mit frivolen<br />
Darstellungen und Sprüchen ergänzt.<br />
Der Name Majolica stammt von der Insel<br />
Mallorca, die im 15. und 16. Jahrhundert ein<br />
wichtiger Umschlagplatz von Keramik spanisch-maurischem<br />
Ursprungs war und deren<br />
Erzeugnisse nach Italien gelangten, wo der<br />
Name Majolica von Mallorca hergeleitet und<br />
übernommen wurde. Zur Dekoration der Keramiken<br />
bediente man sich der verschiedensten<br />
Techniken: So verwendete man beispielsweise<br />
Hoch,- Tief,- Flach,- und Vollreliefs. Die Motive<br />
wurden vorsichtig mit der Hand aufgetragen,<br />
von der Tochter Ludwig Schütz’, Marie Charlotte,<br />
<strong>ist</strong> überliefert, <strong>das</strong>s sie eine begabte Malerin<br />
war und Gegenstände zum Teil mit eigener<br />
Hand gestaltet hat. 4<br />
Ein langjähriger, leidenschaftlicher Sammler<br />
von Schütz-Keramik <strong>ist</strong> Fritz Gombocz, der<br />
in seinem k. u. k. Museum in Laafeld bei Bad<br />
Radkersburg eine der umfangreichsten Sammlungen<br />
von Schützkeramik bewahrte. Er selbst<br />
beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Herstellung<br />
von Keramik und freut sich über interessierte<br />
Besucher. Lachend erzählt er von<br />
seiner Sammelleidenschaft, die ihn schon in<br />
mehrere Länder führte. Früher, so Gombocz,<br />
habe man auf Flohmärkten noch <strong>das</strong> eine oder<br />
andere Schnäppchen machen können. Heute<br />
hingegen sei die Nachfrage sehr groß und die<br />
Leute seien obendrein viel besser informiert,<br />
4 Fritz Gombocz besitzt in seiner Sammlung einen signierten Teller<br />
von Charlotte Schütz-Lobe. Infos zum Museum unter: www.<br />
members.aon.at/kuk-atelier/.<br />
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