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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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nach Split zu Hajduk. Dann nach Bologna,<br />

wo meine Mutter und ich auch zwei Jahre<br />

wohnten. In Italien wurde er schwer am Knie<br />

verletzt. Seine Meniskusoperation hatte er in<br />

Graz. Auf den späteren Fotos <strong>ist</strong> er me<strong>ist</strong>ens<br />

mit einem Knieverband zu sehen. Dann kehrte<br />

er wieder nach Split zurück. 1962 wechselte<br />

er auf Wunsch von Gerdi Springer nach Klagenfurt<br />

und später zum GAK. Seine Verträge<br />

liefen damals <strong>immer</strong> nur ein halbes Jahr, denn<br />

er wollte eigentlich seine Karriere beenden.<br />

In Graz lebte er dann unter anderem im Hotel<br />

„Drei Raben“, wo wir ihn manchmal besuchten.<br />

Ich erinnere mich an ein Match im<br />

Jahr 1964, <strong>das</strong> er für den GAK bestritt. <strong>Es</strong> war<br />

ein Spiel gegen ein Team aus Budapest, <strong>das</strong><br />

glaube ich 1:1 endete. Mein Vater schoss <strong>das</strong><br />

Tor für die Grazer. <strong>Es</strong> war ein schöner Treffer,<br />

volley, der es auf die Titelseiten der Zeitungen<br />

brachte.“<br />

Zur Halbzeit der Saison 1964/65 wechselte<br />

Vukas schließlich vom GAK zu Kapfenberg,<br />

seine Karriere beendete er 1967. Auf die Frage,<br />

was der Vater ihm über seine Aufnahme in<br />

der Steiermark erzählt habe, antwortet Zdeslav<br />

Vukas: „Zumindest eine kleine Anekdote:<br />

Mein Vater lernte einen Mann kennen, sie<br />

wurden rasch gute Freunde. Oft spielten sie<br />

gemeinsam Karten. Nach einigen Monaten<br />

gestand der Mann, ich glaube, er nannte sich<br />

Helmut: ‚Ich bin von der Polizei. Die haben<br />

mich auf dich angesetzt, weil sie dachten, du<br />

b<strong>ist</strong> ein jugoslawischer Spion.’“<br />

Heute <strong>ist</strong> die Erinnerung an Vukas beim GAK<br />

weitgehend verblasst, <strong>das</strong> offizielle Buch zum<br />

100-Jahre-Jubiläum, „Bravo GAK“, führt ihn<br />

fälschlicherweise als Ungarn. In Kroatien, seiner<br />

tatsächlichen Heimat, <strong>ist</strong> <strong>das</strong> anders. Vu-<br />

Legionäre aus dem Süden<br />

kas, der 1983 verstarb, wurde in den letzten<br />

Jahren mehrfach gewürdigt. 2004 etwa erhielt<br />

er posthum den Verdienstorden „100 Jahre<br />

FIFA“. Für jedes Land wurde nur ein Spieler<br />

hervorgehoben. Bei den Kroaten wurde Vukas<br />

geehrt, und zwar mit der Begründung, <strong>das</strong>s<br />

er nicht nur ein herausragender Fußballer,<br />

sondern auch ein besonders fairer und nobler<br />

Sportsmann gewesen sei. Die kroatische<br />

Zeitung Večernji l<strong>ist</strong> erstellte anno 2000 eine<br />

L<strong>ist</strong>e der besten Spieler des abgelaufenen Jahrhunderts,<br />

in der Vukas an vierter Stelle hinter<br />

Suker, Boban und Prosinečki landete.<br />

Der Abstauberkönig aus Rijeka. Doch nicht<br />

nur der GAK, der in der Nationalliga spielte,<br />

sondern auch der damalige Regionallig<strong>ist</strong> SK<br />

Sturm verstärkte sich – sobald es möglich<br />

war – mit Kräften aus dem Ausland. Im Juli<br />

und August 1963 wurden unter Präsident Dr.<br />

Schlösser und Trainer Rumpf gleich drei Spieler<br />

aus dem Süden bei Sturm engagiert. Ivan<br />

Medle, torgefährlicher Stürmer vom FC Rijeka,<br />

Verteidiger Davor Grčić von Hajduk Split<br />

und der zehnfache jugoslawische Teamspieler<br />

Rado Ognjanović von Roter Stern Beograd<br />

wurden sofort Stammspieler. In seinem ersten<br />

Derby im August 1963 erzielte Medle gleich<br />

den Ausgleich zum Endstand von 1:1. Im November<br />

desselben Jahres allerdings war die<br />

Stimmung den Legionären gegenüber weniger<br />

freundlich. Nach dem Spiel in Klagenfurt<br />

wurde Medle, Grčić und Ognjanović „Feigheit<br />

vor dem Feind“ nachgesagt.<br />

Die erste Begegnung zwischen Ivan Medle<br />

und dem SK Sturm war bereits im August<br />

1957 über die Bühne gegangen. Der Angreifer<br />

machte <strong>das</strong> erste Tor für Rijeka in einem<br />

Match gegen die Schwarzen. Die Grazer verlo-<br />

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