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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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Die FZ im slowenischen Volksgesang und in der Welt<br />

Zolfaghar Askaripur, Dotar (Laute), vorgetragen<br />

wird. Turkmen<strong>ist</strong>an <strong>ist</strong> durch „Baga baraly,<br />

gözel, dilberim jarašmaz“ vertreten (Melodija<br />

D 017901-2 B/6). Die Aufnahme wurde<br />

von G. Čaryev, Gesang und erste Dutar (Laute),<br />

Ja. Nurgeldiev, zweite Dutar, und G. Alyev,<br />

Gydžak (Spießfiedel) eingespielt.<br />

Wie noch zu zeigen sein wird, endet <strong>das</strong> Feld der<br />

additiven Rhythmik nicht im Iran und in Turkmen<strong>ist</strong>an,<br />

aber doch im westlichen Mittelasien.<br />

Außerhalb dieses Areals gibt es nur Inseln additiver<br />

Formeln und Streubelege vor allem der<br />

FZ 5. Zu den Inseln der additiven Rhythmik<br />

gehören die Tschuktschen in Kamtschatka, bei<br />

denen die Formzahlen 5, 7 und 11 belegt sind.<br />

Von den Meer-Tschuktschen (im Gegensatz zu<br />

den Rentier-Tschuktschen, die <strong>das</strong> Landesinnere<br />

bewohnen) stammt die Aufnahme „Mein<br />

schönes Kleid“ (Playa PS 65189 CD Nr. 3), <strong>das</strong><br />

von Sveta Čuklinova, Gesang und Jarar (Rahmentrommel),<br />

vorgetragen wird.<br />

Abgesehen von den Buschmännern gibt es in<br />

Afrika nur Streubelege von ungeraden Formzahlen<br />

der additiven Rhythmik. Ein solcher<br />

wurde bei den Nubiern in Ägypten aufgenommen:<br />

„Ir min“ (AEL 0120 285 B/5), interpretiert<br />

von Amin Hifni Isawi, Gesang und<br />

Gitarre. Ein anderer Streubeleg stammt aus<br />

Uganda. <strong>Es</strong> handelt sich um „Ruyomba“ aus<br />

der Region Ankole (PAN 2016 CD Nr. 13).<br />

Die Aufnahme, die von der Gruppe „Ndere“<br />

vorgetragen wird, beginnt vokal, und die<br />

Trommeln beginnen erst nach ca. zwei Minuten<br />

mit der FZ 5. Sie wechseln dann zur FZ<br />

8, und dieses Schwanken währt bis zum Ende<br />

des Stückes. Woran sich die Truppe dabei orientiert,<br />

<strong>ist</strong> ohne Kenntnis des Textes nicht<br />

auszumachen.<br />

2<br />

Wie schon erwähnt, bilden die Buschmänner<br />

eine Insel der additiven Formeln in Afrika.<br />

Werden die Ethnien in Namibia und der<br />

Republik Südafrika zusammengenommen,<br />

sind bei ihnen die Formzahlen 5, 7, 8, 9, 10,<br />

12, 13, 16, 18 und 20 belegt. Als Vertreter der<br />

FZ 5 soll <strong>das</strong> Stück „Go’e tzi“ („Oryx“) von<br />

den Ju’hoansi aus Namibia dienen. <strong>Es</strong> gehört<br />

zum Repertoire einer kollektiven Heilung, <strong>das</strong><br />

die Ju’hoansi mindesten einmal in der Woche<br />

aufführen. Über dem Rhythmus, der mit Rasseln<br />

und Händeklatschen vorgetragen wird,<br />

erheben sich die Stimmen, die mit hoquetusartigen<br />

Rufen ein dichtes Stimmengeflecht<br />

erzeugen. Damit wäre der Überblick über die<br />

Struktur [I.I..] abgeschlossen.<br />

Die Sichtung der Gestalt [I..I.] beginnt mit<br />

einem für die FZ 5 unerwarteten Land, nämlich<br />

mit Deutschland. Die Sorben in der Lausitz<br />

verwenden diese Formzahl. Zwar hat „Jan<br />

a Liza“ (Amiga 8 45 373 A/2) den Kompon<strong>ist</strong>en<br />

Jan Paul Nagel zum Autor, doch nach<br />

Aussagen der Fachleute in Bautzen gehört die<br />

FZ 5 zum Traditionsgut der Sorben. Von höheren<br />

Formzahlen war nichts zu erfragen. Aus<br />

der Erinnerung des Autors <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Datum beizubringen,<br />

<strong>das</strong>s bei einem Konzert im Großen<br />

Sendesaal des Westdeutschen Rundfunks<br />

(WDR) in Köln am 6. Dezember 2005 unter<br />

anderem ein norwegischer Spieler einer Hardanger-Fiedel<br />

auftrat, der ein Tanzstück in FZ<br />

5 spielte. Diese beiden Belege sind jedoch die<br />

einzigen aus Gegenden nördlich der Alpen,<br />

die dem Autor bekannt sind.<br />

Das Hauptfeld beginnt wieder in Albanien.<br />

„Lum Shqipnia ku merr dritë“ (Touch T 33.11<br />

Nr. 4) der Folkloregruppe von Grumeria besingt<br />

die Führung der kommun<strong>ist</strong>ischen Par-

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