winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša
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„Wenn es keine Grenzen mehr gibt“<br />
gung fanden. Die erste Institution, die begann,<br />
sich um die „Gastarbeiter“ zu kümmern, die<br />
zu dieser Zeit in großer Zahl kamen, war die<br />
Kirche. Das B<strong>ist</strong>um Feldkirch war den ausländischen<br />
Arbeitern von Anfang an überaus<br />
wohl gesinnt. Vor allem dem Verdienst von<br />
Herrn und Frau Roeger, die Kontakte mit den<br />
slowenischen Patres im Kloster Stams in Tirol<br />
knüpften, <strong>ist</strong> der Beginn regelmäßiger Seelsorge<br />
durch Pater Štefan zuzuschreiben. (Nach<br />
dem zweiten Weltkrieg sind slowenische Patres<br />
aus dem Kloster Stična [Sittich] in Slowenien<br />
nach Stams geflohen). Weil der Bedarf<br />
ständig wuchs – Hochzeiten und Taufen häuften<br />
sich – und auch im sozialen Bereich viel<br />
zu tun war, entsandte die Diözese von Ljubljana<br />
schließlich einen ständigen slowenischen<br />
Ge<strong>ist</strong>lichen für Vorarlberg.<br />
Im Jahre 1973 begann man mit Slowenischunterricht.<br />
Lehrer waren der Ge<strong>ist</strong>liche Janez<br />
Žagar und die Lehrerin Andreja Pipp-Marktl.<br />
<strong>Es</strong> gab viele Schüler/innen, so<strong>das</strong>s von Bludenz<br />
bis Bregenz Gruppenunterricht abgehalten<br />
wurde. Die Kinder hatten die Möglichkeit,<br />
drei Stunden wöchentlich den Slowenischunterricht<br />
zu besuchen. Die größte Klasse gab es<br />
1983 in Bregenz mit 21 Kindern. Natürlich<br />
waren in den Gruppen oder Klassen Kinder<br />
unterschiedlicher Altersgruppen, die <strong>das</strong> Slowenische<br />
unterschiedlich gut beherrschten.<br />
<strong>Es</strong> gab einen Kinderchor, der bei unterschiedlichen<br />
Veranstaltungen auftrat, z. B. am Muttertag,<br />
am Nikolaustag, zu Weihnachten. Später<br />
unterrichteten verschiedene Lehrer aus<br />
Slowenien, es kamen allerdings <strong>immer</strong> weniger<br />
Schüler/innen, und in den letzten Jahren<br />
<strong>ist</strong> der Slowenischunterricht <strong>immer</strong> mehr in<br />
den Hintergrund getreten. Vergangenes Jahr<br />
wurden nur noch einige wenige Kinder von<br />
1 0<br />
Lehrern aus der Schweiz unterrichtet.<br />
Obwohl es in Vorarlberg im Unterschied zur<br />
Schweiz nur wenig slowenische Intelligenz<br />
gibt, hatten wir dennoch ein sehr dichtes, bunt<br />
gemischtes kulturelles Leben. Wir veranstalteten<br />
Lesungen, die Prešeren, Cankar, Gregorčič<br />
und Finžgar gewidmet waren. Wir bereiteten<br />
auch Bühnenstücke vor, wie z. B. Veriga und<br />
Strici (dt. Lucia und die Brüder) von Fran<br />
Saleški Finžgar. Was die fröhlicheren Veranstaltungen<br />
betrifft, so <strong>ist</strong> uns noch bis heute<br />
<strong>das</strong> „Martinovanje“, <strong>das</strong> Martini-Fest, geblieben.<br />
Nach wie vor finden regelmäßig slowenische<br />
Sonntagsgottesdienste statt. Des Weiteren<br />
wirkt noch, wenn auch in geringerem<br />
Ausmaß, der slowenische Chor unter der Leitung<br />
des Organ<strong>ist</strong>en Jože Horvat.<br />
Nun gestatten Sie mir noch einige Worte zu<br />
unserem Slowenischen Alpenverein in Vorarlberg.<br />
Dieser wurde im Jahre 1977 als erster organisierter<br />
slowenischer Verein in Vorarlberg<br />
gegründet. Schon deutlich früher haben wir,<br />
wie bereits erwähnt, verschiedenste Kultur-<br />
und Unterhaltungsveranstaltungen für Slowenen<br />
organisiert.<br />
Das Bedürfnis nach dem Verein entstand vor<br />
allem durch <strong>das</strong> große Interesse an Skiveranstaltungen<br />
und -rennen unter den Slowenen in<br />
der benachbarten Schweiz. Zur Gründungszeit<br />
waren alle heutigen Mitglieder deutlich<br />
jünger und eroberten mit Leichtigkeit berühmte<br />
Alpengipfel, wie den Mont Blanc,<br />
<strong>das</strong> Matterhorn, die Viertausender Monte<br />
Rosa, Piz Palü, in Österreich den Großglockner<br />
und den zweithöchsten Berg Österreichs,<br />
die Wildspitze; in Vorarlberg erklommen wir<br />
den Piz Buin, die Zimba, den Großlitzner, die