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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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seit Beginn der 1960er <strong>immer</strong> wieder Legionäre<br />

aus Kroatien die herausragenden Spieler<br />

ihrer Mannschaften. Tomislav Kocijan etwa<br />

erzielte für die Schwarzen wichtige Tore, sei<br />

es auf internationaler Ebene oder im Derby.<br />

Doch die Rache für die Treffer von Vastić und<br />

Kocijan war grimmig, trug eine Glatze und<br />

stammte ebenfalls aus Kroatien. 1998, 1999<br />

und 2000 entschied Igor Pamić aus Pula mehrere<br />

Stadtduelle für den GAK. Pamić, der sich<br />

ansonsten als wenig beweglicher und in die<br />

Jahre gekommener Strafraumstürmer erwies,<br />

war der teuerste Transfer des GAK Ende der<br />

1990er Jahre gewesen und konnte die Anhänger<br />

nie wirklich überzeugen. Die Rufe „Igor<br />

Pamić, Fußballgott!“, die in Liebenau <strong>immer</strong><br />

wieder zu hören waren, stammten me<strong>ist</strong>ens<br />

von gegnerischen Fans und waren leicht als<br />

Ironie zu dechiffrieren. Nach dem Ende seiner<br />

Spielerkarriere ging Pamić in seine Heimatstadt<br />

Pula und agierte recht erfolgreich als<br />

Trainer. Nach einigen Jahren feierte er als Betreuer<br />

ein Kurzzeit-Comeback in Österreich,<br />

im Frühjahr <strong>2006</strong> einigte er sich mit dem oberösterreichischen<br />

Regionalliga-Klub Vöcklabruck<br />

über einen Vertrag. Zwei Tage später freilich<br />

stellte Pamić neue Forderungen, die nicht<br />

erfüllt wurden. Vöcklabruck verpflichtete<br />

daraufhin den Bayern-Profi Manfred Bender<br />

als neuen Coach.<br />

Der kroatische Konkurs. Zu Beginn des 21.<br />

Jahrhunderts gelang es dann zwei Kroaten,<br />

sich besonders ins Zentrum des Interesses zu<br />

spielen. Der fragile Techniker Mario Bazina<br />

und der routinierte Abwehrchef Mario Tokić<br />

waren beide von GAK-Manager Peter Svetits<br />

aus der Konkursmasse von Dinamo Zagreb<br />

geholt worden. Beide Marios lieferten grandiose<br />

Partien, sie trugen wesentlichen Anteil am<br />

Legionäre aus dem Süden<br />

ersten Me<strong>ist</strong>ertitel des Grazer Athletikklubs<br />

2003/2004. Unvergessen <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Tor von Tokić<br />

in Liverpool gegen den späteren Gewinner der<br />

Champions-League. Hätte der GAK nicht zu<br />

Hause klar mit 0:2 <strong>das</strong> Nachsehen gehabt, der<br />

satte Schuss von Tokić hätte wohl eine echte<br />

Aufstiegschance bedeutet. So applaudierten<br />

zumindest die Liverpool-Anhänger den Grazern,<br />

als sie nach dem h<strong>ist</strong>orischen Auswärtssieg<br />

den englischen Rasen verließen.<br />

Tokić zeichnete sich auch durch ein großartiges<br />

Stellungsspiel und eine deutliche Orientierung<br />

nach vorne aus, vorbei schienen<br />

die Zeiten der quälenden Querpassorgien,<br />

die GAK-Trainer Augenthaler seiner Hintermannschaft<br />

hatte durchgehen lassen. Trotz<br />

unbestreitbarer Erfolge wurde Mario Tokić im<br />

Jahr 2005 zum Feindbild vieler Grazer Roten.<br />

Nach einem der berühmt-berüchtigten Angebote<br />

von Frank Stronach und seiner Austria<br />

Wien verließ Tokić Hals über Kopf den GAK.<br />

Das liebe Geld hatte über die Vereinstreue gesiegt,<br />

auch wenn Tokić bis kurz vor seinem<br />

Wechsel <strong>immer</strong> wieder beteuert hatte, wie viel<br />

ihm am GAK liege. Wenn die Gerüchte stimmen,<br />

wusste nicht einmal sein enger Freund<br />

Bazina von den Abwanderungsplänen des<br />

Verteidigers. Eine Ausstiegsklausel im Vertrag<br />

von Tokić war darüber hinaus dafür verantwortlich,<br />

<strong>das</strong>s die offizielle Transfersumme<br />

mit 650.000 Euro beschämend gering war.<br />

Rot <strong>ist</strong> die Liebe, grün <strong>ist</strong> die Hoffnung.<br />

Der vor allem in finanzieller Hinsicht krisengeschüttelte<br />

Ex-Me<strong>ist</strong>er GAK konnte in weiterer<br />

Folge auch Mario Bazina nicht halten.<br />

Der Spieler des Jahres 2005 wechselte Anfang<br />

<strong>2006</strong> um kolportierte 1,5 Millionen Euro zu<br />

Rapid Wien. In den Jahren zuvor konnte er<br />

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