winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša
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Das Haus unseres Nachbarn brennt<br />
NOV<br />
Abb. 9: Zu- und Abwanderung von ungarischen<br />
Flüchtlingen n Slika 9: Priseljevanje in odseljevanje<br />
madžarskih beguncev<br />
212<br />
DEC/DEZ<br />
JAN/JÄN<br />
FEB<br />
MAR/MÄR<br />
APR<br />
MAJ/MAI<br />
JUN<br />
JUL<br />
180.000<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
AVG/AUG<br />
SEP<br />
OKT<br />
In Ungarn war es für mich unmöglich, an die<br />
Universität zu kommen. Das war mein Ziel […]<br />
Ich war noch nie in Graz, war ich schon inskribiert<br />
an der TU […] Ich habe dann die TU<br />
absolviert und die glückliche Lage gehabt, gar<br />
nicht selbst eine Stelle suchen müssen, sondern<br />
man hat mich quasi von der Hochschule aus angeheuert.<br />
OHA WISOG UNG 2205-3/06<br />
Quelle: Rauchensteiner, Manfried, Spätherbst 1956. Die Neutralität auf dem Prüfstand. Wien 1981. Seite 112.<br />
Eine tertiäre Bildung wurde ihnen jedoch<br />
in Österreich mit Unterstützung des Staates<br />
und anderer Institutionen zuteil. Dies führte<br />
zu einer relativ schnellen und friktionsfreien<br />
Integration einer größeren Zahl ungarischer<br />
Flüchtlinge in die österreichische Gesellschaft.<br />
Die Wahl des Studienortes war teils abhängig<br />
vom Weitertransport aus den Auffanglagern<br />
aus Burgenland, die in zwei Hauptrichtungen,<br />
in die Großräume um Wien und Graz, erfolgte.<br />
8 Aber auch andere, teils ehrgeizige<br />
Motive leiteten die Entscheidung der auf sich<br />
selbst gestellten Jugendlichen:<br />
Meine Wahl <strong>ist</strong> ganz einfach gewesen, weil ich,<br />
nachdem ich ein eingebildeter Bursche war, <strong>immer</strong><br />
schon gedacht habe, für mich <strong>ist</strong> nur <strong>das</strong><br />
Beste gut genug, und <strong>das</strong> Allerbeste war ja damals<br />
die Züricher ETH. […] Aber zur ETH<br />
habe ich nicht können hin, weil die haben mir<br />
gesagt: „Sie können schon kommen, aber Sie<br />
müssen in der Schweiz einen […] haben, der für<br />
Ihr Aufkommen garantiert.” Das habe ich aber<br />
nicht gehabt. Folgedessen habe ich, <strong>das</strong> Zweitbeste<br />
war damals Graz. Wenn ich den Erstbesten<br />
nicht bekommen kann, dann muss ich den<br />
Zweitbesten machen. So bin ich eigentlich nach<br />
Graz gekommen und in Graz dann hängen geblieben<br />
in Wirklichkeit.<br />
OHA WISOG UNG 2215-5/06<br />
Die Karl-Franzens-Universität Graz erließ,<br />
wie in Abbildung 10 ersichtlich, in diesem<br />
Zusammenhang eine Stundung der Studiengebühren<br />
und traf Vorkehrungen für die Gewährung<br />
von Stipendien für alle betroffenen<br />
ungarischstämmigen Hochschüler.<br />
8 Ebd.,S. 64