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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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die ungarischen Flüchtlinge, koordiniert<br />

durch die österreichische Bundesregierung, in<br />

viele Länder der Welt, die Aufnahmeangebote<br />

stellten, weitertransportiert. Der Großteil der<br />

Ungarn kannte jedoch nur ein Ziel: die USA.<br />

Sie sagten, sie wollen nach „USCHA“. Die<br />

Einwanderungsquoten vieler anderer Länder<br />

blieben ungenutzt. 6 Für etwa 90 Prozent<br />

der Flüchtenden war Österreich lediglich eine<br />

Zwischenstation ihres Weges. Viele emigrierten<br />

weiter nach Amerika, Australien oder<br />

Westeuropa. Die nachstehende Aufl<strong>ist</strong>ung<br />

zeigt die Anzahl der emigrierenden Ungarn<br />

nach Zielländern (siehe Tab. 2).<br />

In Österreich verblieben etwa 18.000 Ungarn,<br />

vor allem ältere Menschen, unbegleitete<br />

Jugendliche und Maturanten/innen, die <strong>das</strong><br />

Studium noch vor sich hatten. Die Integration<br />

dieser Personen stellte eine Herausforderung<br />

für die österreichischen Behörden und<br />

Bildungsinstitutionen dar. Mit Hilfe des UN-<br />

Flüchtlingskommissärs, der Caritas und Königin<br />

Juliana von den Niederlanden entstanden<br />

ungarische Mittelschulen. 7<br />

Die Studierenden inskribierten an den österreichischen<br />

Universitäten und Hochschulen und<br />

erhielten Stipendien von diversen Organisationen,<br />

wie dem UN-Flüchtlingskommisionär,<br />

der Rockefeller-Foundation und anderen.<br />

Das Allerbeste war dann, nachdem wir inskribiert<br />

haben, haben wir ja ein Stipendium bekommen<br />

von der „Rockefeller Stiftung“. Für<br />

die ersten zwei Jahre war <strong>das</strong> irrsinnig gut, weil<br />

da haben wir uns akklimatisieren und entsprechend<br />

studieren können. Das Ganze war der<br />

Grundstein dafür, <strong>das</strong>s man wirklich <strong>das</strong> [be-<br />

6 Stanek, Flüchtlinge in Österreich, S. 71.<br />

7 Ebd., S. 72f<br />

Das Haus unseres Nachbarn brennt<br />

Zahl der Flüchtlinge<br />

nach Österreich . . . . . . . . . . . 180.000<br />

davon nach<br />

Ungarn zurückgekehrt . . . . . . . . . 7.722<br />

davon in Österreich verblieben . . . 18.000<br />

davon weiter ausgewandert, . . . . 154.309<br />

und zwar nach<br />

Großbritannnien . . . . . . . . . . . 20.290<br />

BRD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.317<br />

Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.063<br />

Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . 10.240<br />

Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.002<br />

Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.849<br />

Belgien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.461<br />

Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . 3.447<br />

Dänemark . . . . . . . . . . . . . . . . 1.178<br />

Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . 1.123<br />

andere europäische Länder . . . . . . . . 9<br />

USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37.058<br />

Kanada . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.513<br />

Australien . . . . . . . . . . . . . . . 10.156<br />

Israel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.897<br />

Südafrika . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.323<br />

Neusseland . . . . . . . . . . . . . . . . 1.012<br />

Argentiinien . . . . . . . . . . . . . . . . 914<br />

Venezuela . . . . . . . . . . . . . . . . . . 706<br />

andere Überseeländer. . . . . . . . . . . 742<br />

Tabelle 2: Stat<strong>ist</strong>ik der Flüchtlinge der Ungarnkrise<br />

1956<br />

Quelle: Stanek, Flüchtlinge in Österreich (1985)<br />

gonnene Studium] durchgezogen hat, auch<br />

wenn <strong>das</strong> Stipendium dann weg war, weil es<br />

nach zwei Jahren ausgelaufen <strong>ist</strong>.<br />

OHA WISOG UNG 2215-5/06<br />

Wie bereits zuvor erläutert, hatten viele Flüchtlinge<br />

in ihrem Heimatland nicht die Möglichkeit<br />

einer adäquaten höheren Ausbildung.<br />

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