winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša
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Leucht- oder Rauchsignale aus Slowenien<br />
licher Demokratie quasselten, weswegen sie<br />
sie auch allzu gerne mit verschiedenen Eigenschaften<br />
bestückten, wie beispielsweise Volksdemokratie,<br />
Selbstverwaltungsdemokratie,<br />
demokratischer Zentralismus usw.<br />
Kehren wir nun aber zurück zu den aktuellen<br />
slowenischen Machthabern. In den letzten<br />
beiden Jahren waren wir Zeugen eines beispiellosen<br />
Angriffes einer regierenden Klasse<br />
auf viele nicht nur politische, sondern auch<br />
gesellschaftliche Funktionen. Die Übernahmen<br />
nach Janšas Geschmack sollten seinen<br />
Worten nach lediglich der Beweis dafür sein,<br />
<strong>das</strong>s Slowenien zwei regierungsfähige Eliten<br />
hat; <strong>das</strong>s der Staat neben der Mitte-Links-<br />
auch von einer Mitte-Rechts-Option erfolgreich,<br />
wenn nicht sogar besser, geführt werden<br />
kann. Einige wirtschaftliche Indikatoren<br />
sprechen für diese Variante. Unternhemen, in<br />
denen die Manager- und manches Mal sogar<br />
die Eigentümersstruktur verändert wurden,<br />
erreichen an der Börse Rekordwerte, wobei<br />
es nicht zwingend bedeutet, <strong>das</strong>s es mit den<br />
neuen Führungen zu diesem Erfolg kam. Im<br />
Unterschied zu den vorangegangenen Jahren<br />
<strong>ist</strong> in der Europäischen Union seit den letzten<br />
eineinhalb Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung<br />
vor allem in Deutschland, wohin<br />
der Großteil der slowenischen Exporte geht,<br />
zu bemerken. Wenn jemand der früheren politischen<br />
Option eine fünfzigjährige kommun<strong>ist</strong>ische<br />
Grundlage vorwirft, bedeutet dies<br />
nicht, <strong>das</strong>s nicht auch die neuen Manager mit<br />
einer soliden wirtschaftlichen Basis zu den Unternehmen<br />
kamen, zu Unternehmen, die ihre<br />
Strategie schon vor der letzten Regierungsumbildung<br />
festlegten. Nun ernten sie eben <strong>das</strong>,<br />
was ihre Vorgänger gesät haben. Diese Ernte<br />
<strong>ist</strong> auch im Licht der Wirtschafts-, vor allem<br />
aber im der der Steuerreform zu betrachten.<br />
1<br />
Nach anfangs bombastischen, sozusagen revolutionären<br />
Ankündigungen der Veränderungen<br />
sind diese Reformen in Anbetracht<br />
der Revolte unter den Syndikaten etwas ins<br />
Stocken geraten. Offensichtlich blieb jedoch,<br />
<strong>das</strong>s diese Regierung dagegen <strong>ist</strong>, <strong>das</strong>s sich den<br />
Ertrag alle teilen. Nein, der Sozialstaat sollte<br />
nach Ansicht der Janša-nahen Jungökonomen<br />
bloß ein Relikt der alten Denkweise sein. Aus<br />
diesem Grund sagen sie dem Sozialstaat die<br />
Demontage voraus und öffnen die Türe zur<br />
Bereicherung der Anhänger ihrer Elite. Daran,<br />
<strong>das</strong>s der Sozialstaat nach wie vor Begriff<br />
und Wertgegenstand vieler EU-Mitgliedstaaten<br />
<strong>ist</strong>, die keine kommun<strong>ist</strong>ischen Erfahrungen<br />
haben, wird nicht einmal gedacht. Das<br />
Ziel <strong>ist</strong> ein schneller wirtschaftlicher Fortschritt,<br />
ungeachtet der Opfer, wie z. B. Fragmentierung<br />
der Gesellschaft, präkere Lage am<br />
Arbeitsmarkt, <strong>immer</strong> weniger Zeit für die Organisation<br />
des Privatlebens, Alltagskampf ums<br />
Überleben <strong>immer</strong> zahlreicherer Gesellschaftsschichten,<br />
neben der <strong>immer</strong> unfassbareren Bereicherung<br />
Einzelner, die angeblich erst nach<br />
einer genügenden Menge von angescheffeltem<br />
Reichtum die Wirtschaft ankurbeln können.<br />
Noch ausgeprägter als in der Wirtschaft <strong>ist</strong><br />
der Personal-Tsunami in den Medien zu spüren.<br />
Vor gut einem Jahr schoss sich die Regierung<br />
Janša durch ein neues Gesetz auf den öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunk RTV ein. Seit<br />
dem Inkrafttreten des Gesetzes, <strong>das</strong> zwar nur<br />
um Haaresbreite durch ein Referendum bestätigt<br />
wurde, wurde nicht ein einziges Versprechen<br />
eingelöst, wie z. B. <strong>das</strong> eines abwechslungsreicheren<br />
Programms oder niedrigerer<br />
Gebühren. Wir Zuseherinnen und Zuseher<br />
mussten uns vor allem über den Sommer an<br />
Wiederholungen satt sehen. Die Sportübertragungen,<br />
die angeblich einfach zu teuer sind,