winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

Leucht- oder Rauchsignale aus Slowenien
Karrieren, manche sogar im Ausland, handelte.
Seit Jahresbeginn verlor Delo durch diese
groben Einschnitte im Namen eines ausgeglichenen
und freien Schreibens – was an das
einstige objektive Schreiben der gesellschaftspolitischen
Arbeiter bzw. Journalisten, Mitglieder
der einzigen Partei, erinnert – bereits
10.000 Leser! Ein ähnlicher Angriff ereignete
sich auch auf die Primorske novice und den
Večer. Diese Zeitungen befinden sich seit Sommerbeginn
in einer andauernden Phase der
Erneuerung, mit Betonung auf kürzeren Texten
und größeren Bildern, vor allem jenen des
Ministerpräsidenten. Auch die Zensur meldet
sich schon, wissen doch die neuen Kräfte und
die Jasager bereits im voraus, was die erlauchte
Staatsführung beleidigen könnte. Somit wagen
sie es, mir nichts, dir nichts, die Veröffentlichung
eines kontroversiellen Textes oder sogar
einer Karikatur zu verhindern. Im Delo zensurierten
sie sogar Fragen und Antworten eines
Interviews mit dem ehemaligen polnischen
Dissidenten Adam Michnik, nämlich die Frage
und Antwort darüber, ob es in seiner Zeitung
Gazeta Wyborcza möglich wäre, dass die
Zeitungsverwaltung die Texte vor dem Druck
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in der Redaktion überprüft. Adam Michnik
antwortete, dass die Verwaltung, obwohl ihr
seine persönlichen Freunde angehören, überhaupt
keinen Zutritt zu den Redaktionsräumen
habe. Nun, beim Delo hat sie ihn natürlich,
und somit flog dieser Teil des Interviews
raus.
Janša ging auch auf die Überwachsungsfunktionen
los, die nach ihrer Definiton eigentlich
gerade darauf achten müssten, wie seine Regierung
regiert. Er schoss sich auf die Anti-Korruptionskommission
ein, die zu unterbinden
ihm vorläufig noch nicht gelungen ist. Seine
Speichellecker griffen den Hüter der Menschenrechte
des Öfteren schroff und verächtlich
an. Um nicht von all den anderen Überwachungsdiensten
zu sprechen, wo es ihnen
gelungen ist, ein ihnen genehmeres und verständnisvolleres
Personal zu verpflichten.
Nicht einmal das Präsidentenamt ist sicher.
Dem Staat Slowenien droht, dass seine Signale
nicht die Leuchtsignale von der Spitze Europas
werden, sondern Rauchsignale der abgebrannten
Festung einer europäischer Formal-