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winter/zima 2006/2007 Es ist immer das Gleiche ... - Pavlova hiša

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Das Haus unseres Nachbarn brennt<br />

Das Haus unseres Nachbarn brennt<br />

Flucht und Integration ungarischer Flüchtlinge<br />

des Aufstandes 1956<br />

Michaela Hohenwarter und Peter Teibenbacher<br />

„Das Haus unseres Nachbarn brennt – <strong>Es</strong> <strong>ist</strong> Zeit, zu helfen.“ So titelt die Kleine Zeitung am<br />

27.10.1956 nur wenige Tage nach dem Ausbruch des Ungarnaufstandes. Nur ein Jahr nach dem<br />

österreichischem Staatsvertrag steht die Zweite Republik vor ihrer ersten großen Herausforderung.<br />

Eine Flüchtlingswelle von etwa 180.000 Ungarn, ausgelöst durch die Intervention der Sowjettruppen,<br />

erreicht die noch offenen Grenzen Österreichs.<br />

Dieser Text versucht, mittels der Methode der Oral H<strong>ist</strong>ory („Mündliche Geschichte“), die Geschichte<br />

von Personen, die vor 50 Jahren nach Österreich geflohen sind und in Graz eine zweite<br />

Heimat gefunden haben, im Lichte ihrer Lebenserinnerungen nachzuzeichnen. Oral H<strong>ist</strong>ory<br />

<strong>ist</strong> ein wissenschaftliches Erhebungsverfahren, <strong>das</strong> erzählte Erinnerungen als Quelle für die Forschung<br />

nutzt und durch die Auswertung der Interviews die subjektiven Erfahrungswelten ins<br />

Zentrum rückt. 1 Des Weiteren werden aktuelle Analysen und stat<strong>ist</strong>ische Auswertungen präsentiert,<br />

um die Resultate der Erfahrungsberichte in den entsprechenden Kontext „Flucht – Integration<br />

– Rückkehr“ zu setzen.<br />

In der Zeit des Kalten Krieges <strong>ist</strong> der Schauplatz Ungarn nur einer von vielen Konfliktherden<br />

in der ganzen Welt (siehe Abb. 1). Diese Konfliktherde und die damit einhergehenden geopolitischen<br />

Auseinandersetzungen der Großmächte USA und Sowjetunion beeinflussten auch die<br />

Entwicklungen im Zuge des Ungarnaufstandes.<br />

1 Das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte unterhält seit dem Jahre 1984 ein Oral H<strong>ist</strong>ory-Archiv (OHA-WI-<br />

SOG) unter der Leitung von Univ. Prof. DDr. Gerald Schöpfer, welches sich als Serviceeinrichtung für die Forschung und als Ort der Bewahrung<br />

von Zeitzeugenwissen versteht.<br />

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