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PDF-Dokument - Burschenschaftsgeschichte

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I. Teil Konfliktfeld: Staat – Gesellschaft – Landsmannschaften in Landshut von 1800 bis 1826 129<br />

darstellten. An Zahl zu schwach, ohne Aussicht auf Gewinnung einer starken<br />

studentischen Basis (Abschottungsstrategie der altbayerischen Studierenden), zudem von<br />

landsmannschaftlicher Intoleranz begleitet, zogen es viele der<br />

„Burschenschaftsinitiatoren“ vor, eine für ihre Lebenswelt geeignetere Hochschule zu<br />

wählen.<br />

Zur Gänze erhellt ein Blick auf die etablierten Landsmannschaften das Verharren in<br />

weitgehend von Raufton und Pennalismus geprägten „altlandsmannschaftlichen“<br />

Verhaltensmustern und den Entwicklungsrückstand der Landshuter Corps im Verhältnis<br />

zu den sich unter dem Signum einer sukzessive vollziehenden „Gesittungsbewegung“<br />

„demokratisierenden“<br />

vorzeichnet.<br />

Corps andernorts, welche den Weg zur Burschenschaftslinie<br />

„Wartburg“ war für den Landshuter Corpsstudenten von daher ein Ort mit negativer<br />

Symbolik als Ausgangspunkt der Glaubensspaltung und der Zerstörung des auf förderaler<br />

Grundlage beruhenden alten Reiches.<br />

Nicht zuletzt bewirkte auch die vom Kalkül geleitete staatliche „Duldungspraxis“ den<br />

Corps gegenüber, diese in ihrer juvenilen Eigenweltlichkeit zu belassen, ihre<br />

Studentenzeit als Moratorium vom Philisterium zu begreifen und diese mit allen<br />

Ingredienzen altstudentischen Selbstverständnisses auszuleben.

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