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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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an <strong>der</strong> Grausamkeit 236 o<strong>der</strong> sie sei bestimmt von dem Neid aufjene, die nicht nach Gottes Geboten lebten, o<strong>der</strong> von <strong>der</strong>Tendenz, Herrschaft auszuüben über den Tod hinaus. 237 DieProblematik wird schließlich auch da emotional angegangen,wo man die Position <strong>der</strong>er, die an eine ewige Hölle glauben, als„Anmaßung“ 238 bezeichnet.Die Lehre von <strong>der</strong> Universalität <strong>des</strong> Heiles o<strong>der</strong> von <strong>der</strong>Allversöhnung ist in ihren verschiedenen Akzentuierungennicht weniger eine mo<strong>der</strong>ne Form <strong>der</strong> Gnosis als die Lehre von<strong>der</strong> endgültigen Vernichtung <strong>der</strong> Bösen.10. Rückblick.Die Lehre von dem doppelten Ausgang <strong>der</strong> Geschichte und vondem endgültigen Heilsverlust ist keineswegs zentral imGlaubensgut <strong>der</strong> Kirche, aber sie ist auch nicht gerade marginal.Sie bildet – so können wir vielleicht sagen – den dunklenHintergrund <strong>der</strong> Lehre von <strong>der</strong> Erlösung und vom <strong>ewigen</strong>Leben und macht diese gleichsam perspektivisch, enthüllt siesozusagen in ihrer Tiefendimension. 239Die For<strong>der</strong>ungen und Verheißungen im Kontext <strong>des</strong>Erlösungsgeschehens und seiner Vermittlung verlieren ihrenSinn, wenn <strong>der</strong> Mensch nicht fähig ist, sich willentlich dem Heilzu verschließen und es ausdrücklich o<strong>der</strong> einschlussweisezurückzuweisen, wenn es keine Hölle gibt o<strong>der</strong> wenn auch dieVerdammten schließlich erlöst werden, wenn alle, unabhängigvon dem, was sie in ihrem Leben getan o<strong>der</strong> nicht getan haben,das ewige Leben finden. Ja, das Erlösungsgeschehen selbstverliert seine Begründung, wenn es bedingungslos allenzugewendet wird.Wenn niemand verlorengehen kann, wird die Sünde und wirdmit ihr die Entscheidungsmächtigkeit <strong>des</strong> Menschen nichternstgenommen. Es ist bezeichnend, dass die Vertreter <strong>der</strong>Lehre von <strong>der</strong> Allbeseligung nur wenig von <strong>der</strong> Sün<strong>des</strong>prechen. Das Sündenbewusstsein setzt einen lebendigen99

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