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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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<strong>der</strong> mir unmissverständlich klar gemacht wurde, welch übermenschlicheKonsequenz es hat, wie ich meine von Gott geschenkteEntscheidungsfreiheit gebrauche: Ewige Verdammniso<strong>der</strong> ewige Glückseligkeit. Ich habe keine Predigt gehört, in <strong>der</strong>ich hätte spüren können, dass <strong>der</strong> Priester die Wie<strong>der</strong>kunft Christisehnsuchtsvoll erwartet, und wie könnte er sie dann an<strong>der</strong>s erwartenals bald. Es scheint, als stünde über <strong>der</strong> Kirchentür, wasdoch erst auf dem Grab stehen soll: „Ruhe in Frieden.“Seit in <strong>der</strong> Verkündigung <strong>der</strong> Kirche in deutschsprachigen Län<strong>der</strong>nweithin vom Teufel Abschied genommen wurde, kann überletzte Fragen nicht mehr gesprochen werden. Das ganze Drama<strong>des</strong> Menschseins, das darin besteht, dass Gott und Satan um dieSeele je<strong>des</strong> einzelnen Menschen kämpfen, fällt in sich zusammen.Wenn wir Menschen wirklich und wahrhaftig in diesesDrama hineingestellt sind, dann ist es eine schwere Unterlassung,wenn die Hirten uns nicht darüber belehren, dass die Weide,auf <strong>der</strong> wir grasen, an einem Absturz liegt, auf <strong>des</strong>sen Grunduns <strong>der</strong> „zweite Tod“ erwartet, und dass es Kräfte gibt, die unsmit schmeichelnden Verlockungen in diesen Abgrund stürzenwollen.Der Herr weist seinen Propheten Ezechiel mit aller Deutlichkeitauf seine Verantwortung hin: „Du aber, Menschensohn, ich gebedich dem Haus Israel als Wächter; wenn du ein Wort aus meinemMund hörst, musst du sie vor mir warnen. Wenn ich zu einem,<strong>der</strong> sich schuldig gemacht hat, sage: Du musst sterben!, undwenn du nicht re<strong>des</strong>t und den Schuldigen nicht warnst, um ihnvon seinem Weg abzubringen, dann wird <strong>der</strong> Schuldige seinerSünde wegen sterben. Von dir aber for<strong>der</strong>e ich Rechenschaft fürsein Blut“ (Ez 33, 7-8).Diesem Defizit in <strong>der</strong> Verkündigung entgegen zu wirken, ist Anliegendieser Tagung. Dafür bin ich dankbar, denn <strong>der</strong> Mangelschwächt meinen eigenen Glauben. Der protestantischeKirchenhistoriker Walter Nigg schreibt in seinem Buch Das ewigeReich – Geschichte einer Hoffnung: „Wenn die Christen dasReich aus den Augen verlieren, dann ist es um ihren Glauben17

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