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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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allem darauf aufmerksam, dass es zwei Arten geistlicher Furchtgibt: knechtische Furcht, so wie ein Knecht Furcht vor <strong>der</strong> Strafeseines Herrn hat; kindliche Furcht: wie ein Kind Furcht hat, dieEltern zu kränken, die es von Herzen liebt, und ihre Liebe zubehin<strong>der</strong>n.Die kindliche Furcht ist keineswegs verwerflich. Sie ist vielmehrGnade und mit <strong>der</strong> Liebe verwandt. Sie ist sogar eine <strong>der</strong> siebenGaben <strong>des</strong> Heiligen Geistes. Sie wird in <strong>der</strong> Ewigkeit nicht einfachausgelöscht, son<strong>der</strong>n in verwandelter Form weiterbestehen:als Ehrfurcht.Auch die knechtische Furcht ist nicht einfach verwerflich. Siekann vielmehr für den Sün<strong>der</strong> hilfreich sein, um überhaupt mit<strong>der</strong> Buße ernstlich anzufangen. Hierin denken wir Katholikenallerdings an<strong>der</strong>s als die Reformatoren. Diese haben die knechtischeFurcht einfach als verwerflich betrachtet.38Sodann über die Hoffnung auf das ewige LebenWie ist die Hoffnung inmitten aller Bedrohung durch die Sündeund sogar durch die Todsünde und schließlich durch die Gefahr<strong>der</strong> Hölle festzuhalten und wie kann sie sich entfalten?Das Konzil von Trient hat dazu eine genaue und <strong>des</strong>halb wichtigeAussage gemacht. Sie findet sich im Dekret über die Rechtfertigung.Um diese Aussage zu verstehen, ja überhaupt auf ihreBedeutung aufmerksam zu werden, muss man eine Beson<strong>der</strong>heitkennen, wie die theologische Tradition die Frage nach <strong>der</strong>Sicherheit unserer Ewigkeitshoffnung angeht. Ausgangpunkt istdie Überzeugung, dass die heiligmachende Gnade, die wir in <strong>der</strong>Taufe empfangen haben, ja schon das ewige Leben ist – wennauch verborgenerweise.Es liegt also alles daran, diese Gnade zu bewahren, sie nicht zuverlieren. Das würde geschehen, wenn wir eine Todsünde begehen.O<strong>der</strong> dass wir diese Gnade wie<strong>der</strong>erlangen (beson<strong>der</strong>s imBußsakrament), wenn wir sie verloren haben sollten. Die Bewahrung<strong>der</strong> Gnade ist selbst Gnade. Wir können mithelfen, die

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