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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Wenn „Himmel“ Gemeinschaft mit Gott besagt, <strong>der</strong> für unserenatürliche Erkenntnis im „unzugänglichen Lichte“ wohnt, wirdeinsichtig, weshalb <strong>der</strong> Himmel uns so blass vorkommt. Wirkönnen höchstens sagen, was Gott und <strong>der</strong> Himmel nicht sind.Darüber hinaus können wir – von <strong>der</strong> Erwägung ausgehend,dass die Schöpfung wun<strong>der</strong>bar ist und uns immer wie<strong>der</strong> in ihrenBann schlägt –, zu ahnen versuchen, wie groß, gewaltig undschön <strong>der</strong> sein muss, <strong>der</strong> die schöne Schöpfung gemacht hat.Wir erkennen Gott nicht, doch bleibt er trotz seiner UnvorstellbarkeitZielpunkt, weil Ursprung alles Schönen. Auch <strong>der</strong> ewigeSohn als das ewige Ebenbild und Gegenüber <strong>des</strong> Vaters ist nichtvorstellbar, doch gewinnt er durch Jesus von Nazareth für unslebendige Züge. Über ihn kann die Beziehung zu Gott schonjetzt höchst lebendig und innig sein. So wird es für Paulus zum<strong>In</strong>begriff seiner Sehnsucht, „beim Herrn zu sein“. Die MenschheitJesu wird auch in <strong>der</strong> Ewigkeit <strong>der</strong> mittlerische Weg zumVater sein. Das Gehen dieses Weges wird durch den HeiligenGeist ermöglicht werden. So wird die trinitarische Struktur <strong>der</strong>christlichen Existenz auf Erden vertieft werden.184Annäherung an EinzelfragenWie eingangs vermerkt, weckt die Rede von <strong>der</strong> Ruhe und demFrieden <strong>des</strong> Himmels bei nicht wenigen die Vorstellung von <strong>der</strong>Fadheit und Langeweile <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong> bei Gott. Schon Origenes,einem Theologen <strong>des</strong> dritten Jahrhun<strong>der</strong>ts, <strong>der</strong> die Präexistenz<strong>der</strong> Seele, d.h. ihr Leben schon vor diesem irdischen Aufenthalt,gelehrt hat, wird die Ansicht zum Vorwurf gemacht, dass sich dieSeele bei Gott übersättigt vorkam und <strong>des</strong>halb, gleichsam zurAbwechslung, gesündigt habe und zur Strafe in diese irdischeExistenzform gefallen sei. Der Sketch von Ludwig Thoma, <strong>der</strong>Münchner im Himmel, ist also <strong>der</strong> Idee nach sehr alt.Um nun dieser Angst vor <strong>der</strong> Langeweile <strong>des</strong> <strong>ewigen</strong> Stillstandszu begegnen, kam man auf die Idee, das Suchen und Findenauch nach dem Tod im Himmel zu ver<strong>ewigen</strong>; auch wer bei Gott

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