13.07.2015 Aufrufe

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dazu ist zu sagen: Angemessen ist sicherlich die Hoffnung fürjeden einzelnen, dass er den Weg <strong>des</strong> Heiles geht und so dasZiel erreicht. Aber es ist ein Unterschied, ob ich für jedeneinzelnen hoffe o<strong>der</strong> für alle. Darüber hinaus kann ich vernünftigerweisenur auf etwas hoffen, das auch wirklich eintretenkann. Die Erlösung <strong>der</strong>er, die sich gegen Gott gestellt haben inihrem Leben, explizit o<strong>der</strong> implizit, sowie die Erlösung <strong>der</strong> Verdammtenist aber gemäß dem Glauben <strong>der</strong> Kirche nicht möglich.<strong>In</strong> gewisser Weise spricht gar auch die Vernunft dagegen,wie gezeigt wurde.Das Bekenntnis zur Rettung aller, so o<strong>der</strong> so, ist heute beinahezu einer sententia communis auch <strong>der</strong> katholischen Theologengeworden, teilweise geradezu extrem vergröbert und unsensibel.Immer wie<strong>der</strong> begegnet uns in <strong>der</strong> Gegenwart ein ausdrücklichesBekenntnis zum universalen Heil, unumwundenund ohne jede Einschränkung. Thomas und Gertrude Sartoryerklären, die kirchliche Lehre von <strong>der</strong> Hölle sei „von Anfang aneine Sackgasse gewesen“ 201 und die Hölle sei nicht mehr alseine Chiffre dafür, dass „das Leben für den Menschen einriskantes Unternehmen“ 202 sei. Edward Schillebeckx meint, dasBöse in <strong>der</strong> Menschheit könne das Heil aller nicht verhin<strong>der</strong>n,weil <strong>der</strong> Gottgläubige „schon die irdische Geschichte zum Heilfür alle umbiegen“ 203 könne und müsse. Hans Küng möchte –konsequenterweise – statt vom Jüngsten Gericht „von einemVersammeltwerden aller Menschen in Gott, ihrem Schöpfer undErlöser“ sprechen, das seiner Meinung nach darin seinen Sinnfindet, dass dem einzelnen Menschen sein Leben am MaßstabJesu durchsichtig wird. 204 Für Ottmar Fuchs ist das Festhalten an<strong>der</strong> Hölle nichts an<strong>der</strong>es als „ein Symptom für ein Christentum,das dem Menschen nicht die Fülle, son<strong>der</strong>n die Verkleinerungvon Leben gebracht hat, nicht die Befreiung, son<strong>der</strong>n dieUnterwerfung, nicht die Heilung, son<strong>der</strong>n viele Verletzungen“.Für ihn ist die Hölle lediglich eine ins Jenseits „hineinverlagerteSelbstbehauptung <strong>der</strong>er, die sich hier nicht behaupten durften“,wird die faktische Lehre von <strong>der</strong> Hölle schließlich zu einer91

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!