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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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zen immer unangemessen und inadäquat bleiben. Nur Gott kannden Menschen zu einer unendlichen und übernatürlichen Erfüllungführen.Die Hoffnung <strong>des</strong> Christen auf eine absolute eschatologischeErfüllung ist etwas radikal an<strong>der</strong>es als die Aussicht auf ständigeVerbesserung und Vervollkommnung <strong>des</strong> Selbst, auf die man in<strong>der</strong> Seelenwan<strong>der</strong>ungslehre setzt. Der Mensch geht hier nichtmehr auf ein Ziel zu, das in <strong>der</strong> Ewigkeit Gottes gelegen ist, diealles Zeitliche und Irdische transzendiert. Wo es um die Bewältigung<strong>des</strong> To<strong>des</strong> geht, kann die Theorie <strong>der</strong> Seelenwan<strong>der</strong>ung beialler <strong>In</strong>sistenz auf bessere Aussichten im nächsten und übernächstenLeben keine wirkliche Hoffnung geben. Die Vertreterdieser Theorie lassen sich leiten von einer neuzeitlich-aufklärerischenFortschrittsidee, nach <strong>der</strong> man allein schon dann eine ethischeVerbesserung <strong>der</strong> Menschheit und Optimierung <strong>der</strong> individuellen<strong>Lebens</strong>verhältnisse erzielt, wenn man nur genug Zeit hatund an sich arbeitet. Der radikale Fortschrittsglaube lässt nichtan ein endgültiges Scheitern <strong>des</strong> Ich denken. Dagegen mussvom NT her mit <strong>der</strong> Möglichkeit gerechnet werden, dass einMensch als frei verantwortliches, personales Wesen sich demGott <strong>der</strong> Liebe endgültig verschließt und verweigert und damitmit seiner ganzen Existenz scheitert.Außerdem wäre folgen<strong>des</strong> zu bedenken: Eine graduelle Höherentwicklung<strong>der</strong> eigenen sittlichen, ästhetischen und intellektuellenPotenzen kann noch keinen Überstieg in eine eschatologischeFülle, in die Vollendung aller Hoffnungen und Sehnsüchtein <strong>der</strong> absoluten Liebe Gottes bewirken.Alle Versuche, das irdische Leben ins Unendliche zu verlängernkönnen nicht darüber hinwegtäuschen, dass man letztlich keineüber das Diesseits hinausgehende <strong>Erwartung</strong> hat. Eine Reihungvon endlichen Zeitabschnitten, und sei sie auch quasi endlos,kann den Menschen niemals aus <strong>der</strong> Immanenz herausführen.Er bleibt in seiner Diesseitigkeit eingesperrt.An<strong>der</strong>s die aus dem Glauben aufsteigende Hoffnung <strong>des</strong> Christen.Hoffnung ist christlich gedacht ein eschatologischer Aus-169

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