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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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überzeugt, dass sie das ewige Heil verliert, wenn sie nichtgehorsam ist gegenüber dem Willen Gottes, wie er sich ihr in <strong>der</strong>Lehre <strong>der</strong> Kirche und in ihrem Gewissen manifestiert, näherhinin den Weisungen ihrer Beichtväter. 232 Es ist bezeichnend, dass<strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Hölle allein in ihrer Autobiographie sechsunddreißigmalvorkommt.Schließlich ist es noch bemerkenswert, dass die Argumentationim Dienste <strong>des</strong> universalen Heiles und <strong>der</strong> Allversöhnung zumeinen logische Defizite aufweist und zum an<strong>der</strong>en starkemotional bestimmt ist. 233 Darauf wurde verschiedentlich hingewiesenin diesen Ausführungen. Wenn es keine ewigeVerwerfung gibt, kann die Hölle nicht als eine Chiffre dafürverstanden werden, dass das menschliche Leben ein riskantesUnternehmen ist, da doch erst die Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>ewigen</strong> Verwerfungdas menschliche Leben zu einem riskanten Unternehmenmacht. Wenn das Heil universal ist, verliert dieEntscheidung <strong>des</strong> Menschen für Christus ihre eigentliche Begründung,und das Erlösungsgeschehen wird gegenstandslos,wenn die Freiheit <strong>des</strong> Menschen irrelevant ist für sein ewigesSchicksal. 234 Es zeigt sich hier: Wird das Geheimnis in <strong>der</strong>Theologie aus einem rationalistischen Denken heraus wegdisputiert,erweisen sich die Ersatzvorstellungen denkerisch alswi<strong>der</strong>sprüchlicher als die demütige Anerkennung <strong>des</strong> Mysteriums,ganz abgesehen davon, dass die Ersatzvorstellungen „demreligiösen Selbstverständnis und <strong>der</strong> Selbstverwirklichung <strong>des</strong>Glaubens keine innere Kraft zu vermitteln“ 235 vermögen. Auchdas veranschaulicht weithin die gegenwärtige Situation <strong>der</strong>Kirche.Die emotionale Akzentuierung <strong>der</strong> Argumentation im Dienste<strong>des</strong> universalen Heiles wird deutlich, wenn jene, die denGlauben an einen doppelten Ausgang <strong>der</strong> Geschichte vertreten,immer wie<strong>der</strong> unlauterer Motive bezichtigt werden. So wirdihnen unterstellt, sie wollten an die Hölle glauben o<strong>der</strong> sie seien<strong>der</strong> Meinung, die Hölle sei nur für die an<strong>der</strong>en da, o<strong>der</strong> ihreHöllenvorstellung finde ihre eigentliche Begründung in <strong>der</strong> Lust98

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