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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Opfer mit Christus ein Ende gefunden. Überhaupt seien die Katholiken,die Luther „Sophisten“ nennt, aufgrund ihres naivenUmgangs mit <strong>der</strong> Heiligen Schrift „ungelerte esel“.Abgelehnt wurde <strong>der</strong> Fegfeuerglaube auch von PhilippMelanchthon (✝ 1560), Huldrych Zwingli (✝ 1531) undJohannes Calvin (✝ 1564). Der <strong>In</strong>golstädter KontroverstheologeJohannes Eck (✝ 1543) nahm gegen Luthers „lasterbüchlin“ kritischStellung, ebenso <strong>der</strong> Luther-Gegner Johannes Cochlaeus(✝ 1552).Nun – Luther ist aus heutiger Sicht im Grunde schnell wi<strong>der</strong>legt:We<strong>der</strong> wird die Kirche (heute) mit <strong>der</strong> Lehre vom Fegfeuer, mit<strong>der</strong> Verleihung von Ablässen und <strong>der</strong> Annahme vonMessstipendien reich, noch bringt sie jene um, die nicht ansFegfeuer glauben. Was aber das eigentliche Argument Luthersausmacht – die Lehre vom Fegfeuer stehe nicht in <strong>der</strong> HeiligenSchrift, son<strong>der</strong>n werde von den Kirchenvätern übernommen –,so bestätigt dieser Umstand gerade die Rechtmäßigkeit <strong>der</strong> katholischenLehre. Wir halten nämlich getreu <strong>der</strong> Lehre <strong>des</strong> ZweitenVatikanischen Konzils (1962-1965) daran fest, „dass dieKirche ihre Gewissheit über alles Geoffenbarte nicht aus <strong>der</strong>Heiligen Schrift allein [‚non per solam Sacram Scripturam‘]schöpft“, wie Luther es mit seinem „sola scriptura“-Prinzip vorschreibenwollte. Vielmehr gilt für den Katholiken: „Die HeiligeÜberlieferung und die Heilige Schrift bilden den einen <strong>der</strong> Kircheüberlassenen heiligen Schatz <strong>des</strong> Wortes Gottes.“ Undschließlich ist die Aufgabe, „das geschriebene o<strong>der</strong> überlieferteWorte Gottes verbindlich zu erklären, … nur dem lebendigenLehramt <strong>der</strong> Kirche anvertraut, <strong>des</strong>sen Vollmacht im NamenJesu Christi ausgeübt wird“.Wenn also das kirchliche Lehramt bei <strong>der</strong> Definition einer katholischenGlaubenslehre Schriftstellen über ihren rein literarischenSinn hinaus anagogisch o<strong>der</strong> allegorisch deutet und sichdarin auf die Lehre <strong>der</strong> Kirchenväter bezieht, so übt sie ihr Lehramtzu Recht im Namen Jesu Christi aus und ist in <strong>der</strong> Lage,unfehlbar zu lehren.136

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