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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Gnade Jesu Christi. Nachdrücklich betont er daher, dass Gottauch hier in Freiheit handle. – Aber ob Gott nun in Freiheithandelt o<strong>der</strong> nicht, das Ergebnis ist das Gleiche. Es gibt keineewige Verwerfung, keine ewige Hölle, we<strong>der</strong> für die Engel nochfür die Menschen. 186Karl Barth hat im Raum <strong>des</strong> Protestantismus breite Zustimmunggefunden, speziell bei den protestantischen Theologen, wennauch in immer neuen Akzentuierungen. Die überkommenePosition von dem doppelten Ausgang <strong>der</strong> Geschichte und von<strong>der</strong> <strong>ewigen</strong> Hölle hat jedenfalls bei ihnen nur noch wenigeBefürwörter. Am ehesten begegnen sie uns hier noch bei deneinfachen Gläubigen. Das in <strong>der</strong> Heiligen Schrift angekündigteWeltgericht wird damit weithin zu einer „Anspruchswahrheit“,und die eindringlichen Worte Jesu im Hinblick auf einemögliche Verwerfung werden damit zu „Bewegungsworten“ 187 .– Der denkende Mensch fragt sich hier allerdings: Wie könnendie entsprechenden Jesus-Worte Bewegungsworte sein, wennihnen gar keine Realität entspricht? Und wie kann das Gerichteine Anspruchswahrheit sein, wenn es gar nicht stattfindet?Einen ähnlichen Ansatz wie bei Karl Barth finden wir in dieserFrage bei dem katholischen Theologen Hans Urs von Balthasar(✝ 1988), wobei letzterer seine Position noch einmal in spezifischerWeise abwandelt, wenn er die Hoffnung auf dasuniversale Heil, nicht das universale Heil als solches vertritt, wieer nachdrücklich feststellt. 188Zwei Gedankenlinien will von Balthasar in <strong>der</strong> Bibel entdecken,zwei Aussagenreihen, die seiner Meinung nach gleichberechtigtnebeneinan<strong>der</strong> einhergehen und sich nicht zu einer Syntheseverbinden lassen. Die eine Linie verweist nach ihm auf einendoppelten Ausgang <strong>der</strong> Geschichte, die an<strong>der</strong>e hingegen aufdas Heil aller. 189 Von Balthasar erklärt, wer diese Gegensätzlichkeitaufzulösen und zu einer Synthese zu bringen versuche,etwa im Sinne <strong>der</strong> Zweiheit von Himmel und Hölle, würde sichüber die Heilige Schrift stellen und mehr wissen wollen, als dasGotteswort sage. Entsprechend den zwei Gedankenlinien <strong>der</strong>88

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