13.07.2015 Aufrufe

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

schen Vater und Sohn im Heiligen Geist zu tun hat, jener Liebe,die bereit war, Außergöttliches ins Dasein zu rufen und an seinemLeben teilnehmen zu lassen. Gott wird nach dem Tod nichtsvon dem Guten und Schönen, das er geschaffen und mit seinerGnade vollendet hat, zurücknehmen. Eine solche Zurücknahmewürde <strong>der</strong> Weisheit <strong>des</strong> Schöpfers wi<strong>der</strong>sprechen. Dass Gottnichts absorbiert, wenn er „alles in allem sein“ wird (1 Kor15,28), lässt sich an <strong>der</strong> Entscheidung <strong>des</strong> Konzils vonChalkedon (451) ersehen. Im Hinblick auf die Einheit <strong>der</strong> göttlichenund menschlichen Natur in Jesus Christus erklärte dasKonzil, dass Jesus Christus vollkommen Gott und vollkommenMensch ist und beide in <strong>der</strong> einen Person geeinten Naturen „unvermischtund unverän<strong>der</strong>lich“ (DH 302) sind. Die MenschheitChristi wird also nicht durch ihre Einheit mit <strong>der</strong> göttlichen vondieser aufgesogen, son<strong>der</strong>n bleibt, wie gezeigt, für alle Ewigkeitdas Organ <strong>der</strong> Verbindung <strong>der</strong> Menschen mit Gott und <strong>der</strong> Offenbarungund Erkenntnis Gottes. Gott wird die menschlicheNatur erheben und vollenden, aber nicht zerstören.Noch ein weiterer Gedanke ist in diesem Zusammenhang zu bedenken:<strong>In</strong> <strong>der</strong> Nächstenliebe kann und darf sich <strong>der</strong> Menschdem an<strong>der</strong>en und für ihn in Liebe hingeben. Dem ZweitenVatikanum zufolge ist <strong>der</strong> Mensch, geschaffen als Bild Gottesund als Mann und Frau, „auf Erden die einzige von Gott um ihrerselbst willen gewollte Kreatur“ (GS 24). Ein solches Wesendarf und wird auch in <strong>der</strong> Ewigkeit nicht nur aufgrund göttlicherZulassung, son<strong>der</strong>n aufgrund seines bleibenden Wertes und seinerseinsmäßigen Würde geliebt werden. Wegen <strong>der</strong> Vorordnung<strong>der</strong> „genügenden“ ersten Beziehung wird jedoch diezweite keinen wesentlichen, son<strong>der</strong>n höchstens einen gradmäßigenZugewinn an Seligkeit erbringen.Zum Schluss ist noch <strong>der</strong> Unterschied zwischen dem Dasein imZwischenstand und dem Endzustand zu erörtern. Wenn wir vom„<strong>ewigen</strong> Leben“ sprechen, so denkt <strong>der</strong> durchschnittliche Katholikan das Leben <strong>der</strong> Heiligen, ob kanonisiert o<strong>der</strong> nicht, diebei Gott bzw. im Himmel sind. Im „Großen Glaubensbekennt-190

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!