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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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wird nun die Antwort Jesu auf die Frage seiner Jünger nach <strong>der</strong>Zahl <strong>der</strong> Auserwählten verständlich, wenn er im Gegensatz zuden Rabbinen erklärt: <strong>In</strong> Israel werden nur wenige gerettet,o<strong>der</strong>: Wenn ihr so weiter macht, dann werdet ihr nicht gerettet,dann wird statt<strong>des</strong>sen aber eine große Zahl von Heiden gerettet,denn viele werden „vom Aufgang und vom Nie<strong>der</strong>gang, vonNorden und vom Süden ... kommen und im Reiche Gottes zuTische sitzen. Dann werden die Letzten die Ersten sein und dieErsten die Letzten“ 78 . Bei den Rabbinen sind die Berufenen, dieMitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> alttestamentlichen Gottesvolkes, schließlichauch die Erwählten. Bei Jesus ist das an<strong>der</strong>s. Für ihn sind dieBerufenen nicht immer auch die Erwählten. Nach dem Gleichnisvom königlichen Hochzeitsmahl 79 werden die Erstgeladenennach ihrem Versagen durch an<strong>der</strong>e ersetzt, denn, so heißtes da: „Viele sind berufen, wenige aber sind auserwählt.“ 80Ähnlich kulminiert das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg81 in <strong>der</strong> Aussage: „Die Ersten werden die Letzten sein, unddie Letzten werden die Ersten sein.“ 82Wenn für Jesus nicht alle Berufenen auserwählt sind, so gilt daszunächst für die Zeitgenossen Jesu, aber nur zunächst. Mankann diese Aussage Jesu nicht auf sie beschränken. <strong>In</strong> jedemFall besteht „in <strong>der</strong> neutestamentlichen Eschatologie ... ein deutlicherUnterschied zwischen <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> zum Heil Berufenen ...und denen, die dann tatsächlich gerettet werden“ 83 .Das wird noch einmal unterstrichen, wenn in <strong>der</strong> soebenangeführten Parabel vom königlichen Hochzeitsmahl unter denspäter Geladenen einer ist, <strong>der</strong> kein passen<strong>des</strong> Gewand hat und<strong>des</strong>halb den Hochzeitssaal verlassen muss und in die äußersteFinsternis geworfen wird. 84 Damit wird angedeutet, dass auchdie Heiden nicht bedingungslos das Heil erlangen, ja, dass niemanddas Heil bedingungslos erhält.Jesus lehrt somit gemäß <strong>der</strong> synoptischen Tradition, dass esweniger Auserwählte gibt als Berufene, ohne dabei jedochnähere Angaben über die Zahl <strong>der</strong> Geretteten zu machen, unddass für die Erlangung <strong>des</strong> Heiles gewisse Bedingungen erfüllt68

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