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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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ganze Heils- und Erlösungsdrama zwischen Gott und demMenschen“ nichts an<strong>der</strong>es als „ein Scheingefecht“ 223 .Zwar ist das Gute immer stärker als das Böse. Das ist bedingtdurch die seinsmäßige Gutheit Gottes und seiner Geschöpfe.Aber <strong>der</strong> Wille Gottes und die Erlösungstat übergehen nicht dieFreiheit <strong>des</strong> Menschen.Die Lehre vom universalen Heil nimmt die Freiheit <strong>der</strong>rationalen Kreatur nicht ernst, die Gott grundsätzlichrespektiert, auch dann noch, wenn das Geschöpf sich gegen ihnentscheidet. 224 Dazu sagt <strong>der</strong> Weltkatechismus: „Wer in diesemLeben die Gnade zurückweist, richtet sich schon jetzt selbst:Je<strong>der</strong> erhält Lohn o<strong>der</strong> erleidet Verlust je nach seinen Werken; erkann sich selbst sogar für die Ewigkeit verurteilen, wenn er vomGeist <strong>der</strong> Liebe nichts wissen will.“ 225Gibt es keinen endgültigen Heilsverlust dank <strong>der</strong> Lehre vomuniversalen Heil o<strong>der</strong> dank einer angenommenen Allversöhnung,verliert die Seelsorge ihren eigentlichen Ernst und ihretiefste Motivation. Nicht an<strong>der</strong>s als das individuelle Handeln<strong>des</strong> Menschen wird die Seelsorge sich auf die Horizontaleverlegen und sich in therapeutischer Seelenhygiene und ingefälligem Gemeindebetrieb erschöpfen, was heute weithin dieSituation <strong>der</strong> Kirche bestimmt.Ein Weiteres ist zu bedenken: Wenn heute das religiöse und dasmoralische Verantwortungsbewusstsein auch bei jenen, die sichnoch dem Christentum und <strong>der</strong> Kirche verbunden fühlen, starkzurückgegangen ist, so dürfte das nicht zuletzt bedingt seindurch die Heilssicherheit, in <strong>der</strong> sich viele wiegen.Es ist wi<strong>der</strong>sinnig, vor dem Heilsverlust zu warnen, wenn es ihngar nicht gibt. Auch ist es nicht nötig, um die Bewahrung vordem Heilsverlust zu beten, wenn er faktisch nicht vorkommt,wenn noch nie jemand <strong>des</strong> Heiles verlustig gegangen ist.Immerhin wird im römischen Kanon unmittelbar vor <strong>der</strong>Wandlung um die Bewahrung vor <strong>der</strong> Verdammnis gebetet.Auch sonst wird in <strong>der</strong> Liturgie immer wie<strong>der</strong> um das ewigeHeil gebetet. Hier ist auch an die alte Übung <strong>des</strong> Gebetes um die96

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