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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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an<strong>der</strong>en, den Leib, verliert, kann <strong>der</strong> Seele nicht gleichgültigsein. Die Trennung vom Leib muss sie natürlicherweise in dieIsolation versetzen. Dieses Fremde macht Angst.Für den Philosophen <strong>der</strong> Daseinsangst, Martin Heidegger, ist <strong>der</strong>Tod das Ende <strong>des</strong> Daseins, lässt sich aber nicht angemessen charakterisieren,wenn man die gewöhnlichen Weisen <strong>des</strong> Endensanlegt. 3 „Der Tod ist eine Weise zu sein, die das Dasein übernimmt,sobald es ist.“ 4 Heidegger will damit sagen, dass <strong>der</strong> Todals Grenze mehr ist als irgendeine Grenze: Er dringt durch in dasganze Dasein und macht es zum „Sein-zum-Tode“. Der Tod ist„die eigenste, unbezügliche, unüberholbare Möglichkeit“ 5 . DasDasein muss wissen, dass ihm „als äußerste Möglichkeit <strong>der</strong>Existenz bevorsteht, sich selbst aufzugeben“. 6 Aus dem Wissenum den Tod resultiert die Grundbefindlichkeit <strong>der</strong> „Angst“.Die unterschiedlichen Religionen und auch das, was man „NeueReligiosität“ genannt hat, bieten dem Menschen einen Auswegaus <strong>der</strong> postmo<strong>der</strong>nen Alternative, die da lautet: Ich akzeptieredas Verlöschen als meine Bestimmung mit allen Folgen o<strong>der</strong> verabsolutiereEndliches, um darin meine Götzen zu suchen. Wodas Sterben nicht als das Ende aller Beziehungen, als Gang indas Nichts o<strong>der</strong> als Aufgehen in einer namen- und antlitzlosenPseudo-Unendlichkeit propagiert wird, da bietet sich die Vision<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geburt an. Sie will dem Menschen, <strong>der</strong> um sein Endeweiß, einen Horizont über den Tod hinaus eröffnen.3. Die Lehre von <strong>der</strong> Seelenwan<strong>der</strong>ung als mögliche Befreiungvon <strong>der</strong> Daseinsangst?<strong>In</strong> den letzten Jahrzehnten kommt es immer wie<strong>der</strong> zu Versuchen,die Reinkarnationslehren östlicher o<strong>der</strong> auch westlicherAusprägung mit dem Christentum dialogisch zu harmonisieren.Zu diesen Versuchen zählen neben den Ansätzen von RudolfFrieling, Ged<strong>des</strong> MacGregor, Hans Torwesten vor allem die Thesenvon Michael von Brück, John Hick und NorbertBischofsberger. Bei diesen Autoren findet man, wenn auch in157

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